Subkutane und sublinguale Immuntherapie: Enger Bereich der wirksamen Dosierung

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Die Ergebnisse von Umfragen zeigen, dass Allergologen eine große Bandbreite an Dosierungen für die Immuntherapie von Allergien verwenden; die Ergebnisse randomisierter, doppelblinder, placebokontrollierter Studien deuten jedoch darauf hin, dass der Bereich der optimalen wirksamen Dosierung relativ eng ist.

Ziel eines aktuell veröffentlichten Reviews war die Überprüfung von Studien, in denen wirksame oder weniger wirksame Dosierungen für die Allergie-Immuntherapie ermittelt wurden. Hierzu wurden Studien ausgewertet, in denen wirksame und unwirksame Dosierungen für die subkutane und sublinguale Immuntherapie ermittelt wurden. Es wurden ausschließlich Studien identifiziert, die wirksame Dosierungen für die subkutane Injektion in randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien für Beifuß-Traubenkraut, Lieschgras, Hausstaubmilben, Haare und Schuppen von Katzen und Hunden, Birke und den Schimmelpilz Alternaria ergaben.

Für Beifuß-Traubenkraut, Lieschgras, Dermatophagoides pteronyssinus und Tierhaare wurden neben den wirksamen Dosen auch weniger wirksame Dosen ermittelt, wobei die weniger wirksamen Dosen nur ein Fünftel bis ein Zehntel weniger Allergene enthielten als die wirksamen Dosen. Es liegen Informationen über den durchschnittlichen Gehalt an Hauptallergenen der standardisierten und einiger nicht standardisierter Extrakte in den USA vor, sodass die Informationen über wirksame und unwirksame Dosierungen bei der Verschreibung einer subkutanen Immuntherapie verwendet werden können. Für die sublinguale Allergie-Immuntherapie gab es für alle zugelassenen Tabletten Multidosis-Studien, in denen die optimale Dosis ermittelt wurde. Für die Flüssigextrakte in den USA gibt es nach Wissen des Autors keine Studien zur Festlegung wirksamer Dosen, mit der Ausnahme solcher für Beifuß- Traubenkraut.

Obwohl die US-Allergologen eine breite Palette von Dosen verschreiben, deutet die Analyse der verfügbaren Daten darauf hin, dass die wirksamen Dosen in einem engen Bereich liegen und dass die Verwendung von Dosen, die ein Fünftel oder ein Zehntel weniger der wirksamen Dosen betragen, den größten Teil oder gar die gesamte potenzielle Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigen kann. (am)