Suche nach präklinischen Risikoscores zu chronischen postoperativen Schmerzen bleibt erfolglos10. Dezember 2024 Foto: 1000words – stock.adobe.com Eine europäische Erhebung zu chronischen postoperativen Schmerzen fand keine prädiktiven Faktoren, brachte aber neue Daten zu Inzidenz, Merkmalen und Folgen. Anhand einer Studienkohorte mit mehr als 3000 Patienten aus ganz Europa wollte eine internationale Gruppe von Schmerzforschern prädiktive Faktoren für die Entstehung chronischer postoperativer Schmerzen (CPSP) ermitteln. Ziel war, ein Scoring-System zu entwickeln, mit dem sich vorhersagen lässt, welche Patienten sechs Monate nach der Operation wahrscheinlich CPSP haben werden. Die Suche nach geeigneten Faktoren blieb zwar erfolglos, dennoch präsentieren die Forscher im „European Journal of Anaesthesiology“ zuverlässige neue Daten zu Inzidenz, Merkmalen und Folgen von CPSP in Europa. Methode und Ergebnisse Erstautorin Valeria Martinez und Kollegen schlossen in ihre Beobachtungsstudie 3297 Patienten aus 18 Krankenhäusern in ganz Europa ein, 2494 Patienten beobachteten sie über einen Zeitraum von sechs Monaten. Die mittlere Inzidenz von CPSP nach sechs Monaten betrug 10,5 Prozent, wobei die Häufigkeit je nach Art der Operation variierte: Sternotomie 6,9 Prozent, Brustoperationen 7,4 Prozent, Knie-Totalendoprothese (TEP) 12,9 Prozent, Endometriose 16,2 Prozent. Nach sechs Monaten waren neuropathische Merkmale bei allen Arten von Operationen häufig: Sternotomie 33,3 Prozent, Brustoperationen 67,6 Prozent, Knie-TEP 42,4 Prozent, Endometriose 41,4 Prozent. CPSP hatten ein Drittel der Patienten sowohl nach drei als auch nach sechs Monaten. Präoperative Schmerzen traten häufig bei Knie-TEP (Beinschmerzen) und Endometriose (Unterleib) auf, und ihre Häufigkeit und Intensität nahmen nach der Operation ab. Schwere CPSP und eine neuropathische Schmerzkomponente verringerten das psychologische und funktionelle Wohlbefinden sowie die Lebensqualität. Martinez et al. identifizierten allerdings keine übergreifenden CPSP-Risikofaktoren. (ah)
Mehr erfahren zu: "Zwei große Schritte zum aufrechten Gang des Menschen" Zwei große Schritte zum aufrechten Gang des Menschen Eine neue internationale Studie konnte nun die Schritte entschlüsseln, die das menschliche Becken im Laufe von Millionen von Jahren so veränderten, dass zweibeiniges Gehen möglich wurde.
Mehr erfahren zu: "Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt" Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der Einsatz eines kleinen Moleküls als Blocker zur Hemmung des SUMO2-Proteins eine erfolgreiche Strategie gegen Synovialsarkome sein könnte.
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]