Suizidprävention: In Krisenzeiten besonders wichtig10. September 2020 Foto: Celia – stock.adobe.com Anlässlich des Welttages der Suizidprävention, der in eine Zeit des anhaltenden Krisenmanagements fällt, betont die DGPPN erneut die besondere Schutzbedürftigkeit der psychischen Gesundheit. Die seit sechs Monaten anhaltenden Abstands- und Hygieneregeln, Kontaktsperren sowie Quarantänemaßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie haben zu einer nachhaltigen Einschränkung des sozialen Lebens mit negativen psychosozialen Folgen geführt. Ein verantwortungsvolles Krisenmanagement müsse deshalb neben Maßnahmen des Infektionsschutzes auch Maßnahmen zum Schutz der psychischen Gesundheit umfassen, mahnte die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). “Der Einfluss der aktuellen Krise auf die Suizidraten ist bislang noch nicht sicher erfasst. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit legen jedoch noch nahe, dass mit erhöhten Suizidraten gerechnet werden muss, insbesondere falls sich die negativen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie auch in Deutschland weiter verschärfen sollten. Der Einfluss von Wirtschaftskrisen auf die Suizidalität ist gut belegt und hat gezeigt, dass wirtschaftliche Not Menschen in den Suizid treiben kann”, erklärte die DGPPN. Aus Sicht der DGPPN bedarf es daher eines umfassenden psychosozialen Krisenmanagements, das in eine übergeordnete Public-Health-Strategie eingebettet ist. Dazu gehören der Fachgesellschaft zufolge allgemeine Initiativen wie Informations- und Aufklärungsangebote sowie Präventions- und Interventionsansätze zur Reduktion von psychosozialen Folgen sowie die psychiatrisch-psychotherapeutische Beratung und Behandlung suizidaler und suizidgefährdeter Menschen sowie die umfassende Aufklärung der Öffentlichkeit. Zudem müsse für Personen mit psychischen Vorerkrankungen und klinisch manifester Belastung auch während der Pandemie der Zugang zu einer bedarfsgerechten Versorgung flächendeckend gewährleistet werden. “Hier liegen die zentralen Herausforderungen für alle an der Suizidprävention beteiligten Akteure”, erklärte die DGPPN. Eine Leitlinie zum Umgang mit suizidalem Verhalten sei in Planung.
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