Tabuthema Wechseljahre am Arbeitsplatz: Abschluss des Projekts „MenoSupport“ an der HTW Berlin21. Oktober 2024 Foto: © loran4a/stock.adobe.com Das vom IFAF Berlin geförderte und von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) geleitete Projekt „MenoSupport“ hat sich in den letzten beiden Jahren mit den Wechseljahren als Tabuthema beschäftigt. Unter der Leitung von Prof. Sabine Nitsche konzentrierte sich das Team der HTW Berlin darauf, ein Gesundheitsmanagementkonzept (BGM) zu entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren abgestimmt ist. Ziel des Projekts war es, Unternehmen praktische Lösungen an die Hand zu geben, um eine unterstützende Arbeitsumgebung für betroffene Frauen zu schaffen. Das daraus entstandene „Buch Wechseljahre am Arbeitsplatz: Handlungskonzept für ein innovatives betriebliches Gesundheitsmanagement“, verfasst von Dr. Jennifer Chan de Avila und Prof. Sabine Nitsche, fasst die Forschungsergebnisse zusammen und bietet Unternehmen einen umfassenden Leitfaden. Es wird im 2025 im Transcript Verlag erscheinen. Physische, psychische und sozio-affektive Dimensionen Ein Ergebnis des Projekts ist die MenoMATRIX, ein Rahmenwerk, das die physischen, psychischen und sozio-affektiven Dimensionen der Wechseljahre berücksichtigt. Dieses Instrument will Unternehmen dabei helfen, den Unterstützungsbedarf ihrer Mitarbeiterinnen zu ermitteln und maßgeschneiderte Maßnahmen zur Unterstützung zu entwickeln. Das Buch stellt außerdem den MenoMAPP-Prozess vor. Hierbei handelt es sich um einen schrittweisen Ansatz, der Unternehmen bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation von Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren leitet. Der vierstufige Prozess — Messen, Analysieren, Planen und Praktizieren — bietet Organisationen Werkzeuge, um ein inklusives und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen, das das Wohlbefinden von Frauen in den Wechseljahren verbessert und gleichzeitig die allgemeine Mitarbeitendenzufriedenheit und -bindung erhöht, heißt es in der Pressemitteilung der HTW Berlin. Zukünftige Perspektiven Da das entwickelte Rahmenwerk und der MenoMAPP-Prozess auf großes Interesse gestoßen seien, evaluiert das Team der HTW Berlin aktuell Optionen für Pilotprojekte mit Unternehmen. Ziel sei es, die Praxistauglichkeit der Instrumente in realen Arbeitsumgebungen zu testen und Unternehmen dabei zu unterstützen, effektive Strategien zur Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren zu entwickeln, informiert die HTW Berlin. Die Forschung liefere praxisnahe und umsetzbare Strategien, um eine wechseljahresfreundliche Unternehmenskultur zu schaffen, heißt es weiter. Das Buch fordere Unternehmen auf, das Schweigen über die Wechseljahre zu brechen und aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um das Wohlbefinden von Frauen zu fördern. Dies sei nicht nur eine Frage der Inklusion und Gerechtigkeit, sondern biete Unternehmen auch die Chance, die Mitarbeitendenzufriedenheit zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben, betont die HTW Berlin abschließend. Über die Autorinnen Sabine Nitsche ist Professorin für Management an der HTW Berlin und spezialisiert auf internationales Personalmanagement. Sie hat zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements geleitet. Dr. Jennifer Chan de Avila ist Expertin für Gender und Diversität und promovierte an der Freien Universität Berlin. Sie ist außerdem zertifizierte Wechseljahre-Doula und Beraterin für Wechseljahre am Arbeitsplatz.
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