Tarifeinigung: Arbeitszeitverkürzung und Inflationsausgleich für Ärzte

Foto: UKL/Stefan Straube

UKL und Marburger Bund Sachsen haben neue Arbeitszeiten und Gehaltssteigerungen für die ärztlichen Beschäftigten in Leipzig vereinbart.

Künftig reduziert sich die Arbeitszeit für Ärztinnen und Ärzte am Universitätsklinikum Leipzig auf wöchentlich 40 statt der bisherigen 42 Stunden. Dies ist ein Teil der aktuellen Tarifvereinbarung zwischen dem Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig und dem Marburger Bund Sachsen als Interessenvertreter der Ärzteschaft, vermeldet das Uniklinikum. Die neue Arbeitszeitregelung greift ab 1. Januar 2026.

Damit werde der Haustarifvertrag für die Ärzte des Universitätsklinikums Leipzig an den Tarifvertrag Ärzte der Länder angepasst. Die Ausgleichsregelungen zu Überstunden würden ebenfalls an den Ländertarifvertrag angeglichen.

Zudem erhalten die knapp 1000 ärztlichen Beschäftigten zum Jahresende 2024 eine einmalige steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3000 Euro. Eine solche Ausgleichszahlung hatten bereits die nichtärztlichen Mitarbeitenden erhalten, heißt es weiter. Bestandteil der jetzigen Vereinbarung sei zudem eine Steigerung der Tabellenentgelte um sechs Prozent zum 1. September 2025.

„Die Tarifeinigung ist ein attraktives Gesamtpaket für unsere Ärztinnen und Ärzte. Mit der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie stellen wir zudem eine Gleichbehandlung zwischen den am UKL beschäftigten Berufsgruppen her”, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand und Sprecher des Vorstandes des Universitätsklinikums Leipzig.

Steffen Forner, Geschäftsführer des Marburger Bundes Sachsen, ergänzt: „Neben einem deutlichen Gehaltsplus war es uns wichtig, die Arbeitsbedingungen unserer Mitglieder im
UKL weiter zu verbessern. Die Absenkung der Arbeitszeit auf 40 Stunden pro Woche war für
die Tarifkommission deshalb eine Forderung, die nicht verhandelbar war, denn Gesundheitsschutz von Ärzt:innen ist auch Patientenschutz.“

„Wir stärken mit der Anpassung der regulären Wochenarbeitszeit unsere Position als attraktiver Arbeitgeber für Ärztinnen und Ärzte“, führt Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig, aus. „Parallel haben wir eine Arbeitsgruppe auf Betriebsebene etabliert, um Potenziale für Prozessverbesserungen oder Anpassungen von Dienstplansystemen zu entwickeln. Unser Ziel ist es, auch weiterhin möglichst verlässliche und planbare Dienste mit entsprechenden Ausgleichsregelungen sicherzustellen, um den Ärztinnen und Ärzten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern.”

Die Tarifeinigung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung von UKL-Aufsichtsrat und
Gewährträger.