Therapie der Hyposmie – Intranasales Insulingel zeigt Wirkung

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Bislang fehlt ein wirksames Therapieregime für die Hyposmie – einer Störung des Geruchssinns. Eine aktuelle Studie untersucht die Wirksamkeit einer intranasalen Gabe von Insulin.

Der Begriff Hyposmie bezeichnet eine Störung des Geruchssinns, bei der die betroffenen Patienten nur eingeschränkt Gerüche und somit Geschmäcker wahrnehmen können. Tatsächlich berichten viele Patienten, dass ihnen lediglich eine Störung des Geschmackssinns auffiel, bevor die Diagnose Hyposmie gestellt wurde.
Bislang fehlt es an wirksamen Behandlungsregimen dieser Störung.

Von einer Therapie der Hyposmie mit einem Insulinspray berichteten bereits im Jahre 2015 Experten der MedUni Wien und der RWTH Aachen: Es wurde eine ­deutliche Verbesserung des Riechvermögens erzielt. Auch in einer aktuell im „Journal of Otolaryngology – Head & Neck Surgery“ publizierten Studie eines iranischen Otolaryngologen wurde die Wirksamkeit einer intranasalen Gabe von Insulin zur Wiederherstellung des Geruchssinns bei Patienten mit Hyposmie evaluiert.

In der doppelblinden, randomisierten und kontrollierten Studie wurden 38 Patienten mit Hyposmie in 2 Parallelgruppen eingeteilt: Die Patienten der Interventionsgruppe erhielten endoskopisch in die Riechspalte verabreicht einen insulinhaltigen Gelschaum (40 IU), die Patienten der Placebogruppe unter Einbehaltung des Verabreichungsweges einen salzhaltigen Gelschaum. Die Prozedur wurde 2-mal wöchentlich über einen Zeitraum von 4 Wochen durchgeführt; zu Baseline und 4 Wochen nach der Behandlung vollzogen die Patienten einen Riechschwellentest mit Butanol.

Der Score des „Connecticut Chemosensory Clinical Research Center“ war 4 Wochen nach Therapieende in der Interventionsgruppe signifikant höher als in der Placebogruppe (P = 0,01). In keiner der beiden Gruppen wurden behandlungsbezogene Nebenwirkungen festgestellt.

Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass intranasal verabreichtes Insulin eine Verbesserung des Geruchssinns anregen kann. Aufgrund der geringen Probandenzahl bedürfe es zukünftig größer angelegter Studien, um die Wirksamkeit dieser Therapie zu untermauern. (am)