Thyreoidektomie: Präoperative Verabreichung von Jod23. Dezember 2019 Foto: ©shidlovski/Adobe Stock Ein Team taiwanischer Chirurgen hat sich der Frage angenommen, inwieweit die in den Leitlinien empfohlene, unmittelbar präoperative Verabreichung von Kaliumiodid vor Thyreoidektomie bei Patienten mit Morbus Basedow durch Evidenz gedeckt ist. Die Autoren bezeichnen die Evidenz der Leitlinienempfehlung als „schwach“. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Abklärung der Vorteile einer präoperativen Iod-Administration durch ein Review publizierter vergleichender Studien. Als Datenquellen dienten Studien aus PubMed, Embase, Cochrane und CINAHL, die zwischen 1980 und 2018 publiziert worden waren. Es fanden nur solche Arbeiten Berücksichtigung, die die Wirkung einer präoperativen Verabreichung von Kaliumiodid mit der einer Unterlassung dieser Praxis bei Schilddrüsenentfernung verglichen. Für die Meta-Analyse wurden die Daten unter Anwendung von Zufallsmodellen zusammengelegt. Die Autoren identifizierten 9 Studien, die den Einschlusskriterien genügten; die insgesamt 510 Patienten wurden in eine Jod-Gruppe (n=223) und eine Kontrollgruppe (n=287) aufgeteilt. Die Datenanalyse ergab, dass die präoperative Verabreichung von Iod mit einer signifikanten Abnahme der Vaskularität der Schilddrüse sowie des intraoperativen Blutverlustes assoziiert ist. Die Autoren weisen aber darauf hin, dass unter den Studien eine signifikante Heterogenität vorherrschend war. Es wurden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Volumens der Schilddrüse und der zeitlichen Dauer der einzelnen Eingriffe festgestellt. Darüber hinaus ergab die Meta-Analyse keinerlei Unterschiede hinsichtlich des Risikos postoperativer Komplikationen wie Stimmbandlähmung, Hypoparathyreoidismus/Hypokalzämie sowie Blutungen und Hämatombildung nach Thyreoidektomie. Die Autoren ziehen die Schlussfolgerung, dass eine präoperative Verabreichung von Kaliumiodid zu einer Abnahme der Vaskularität der Schilddrüse und des intraoperativen Blutverlusts führt; bedeutsame Unterschiede hinsichtlich der Dauer der Eingriffe sowie des Risikos postoperativer Komplikationen konnten daraus aber nicht abgeleitet werden. (am)
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