Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum – BTK warnt vor unüberlegten tierischen Geschenken

Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum. (Symbolbild) Foto: © Nadezhda Zaitceva – stock.adobe.com

Jedes Jahr stehen besonders zum Weihnachtsfest Hundewelpen, Kätzchen oder andere Haustiere weit oben auf den Wunschzetteln. Doch die Bundestierärztekammer (BTK) warnt eindringlich davor, Tiere zu Weihnachten zu verschenken.

Hinter der vermeintlich herzerwärmenden Idee eines „tierischen Überraschungsgeschenks“ verbergen sich enorme Risiken – für Mensch und Tier. „Bereits ein einziger Klick im Internet suggeriert, dass der Weg zum scheinbaren Traumhund ganz einfach sei: winzige Welpen in Geschenkpapier, Mopskinder mit großen Kulleraugen oder Bulldoggen, die sich niedlich in Decken schmiegen – all das vermittelt den Eindruck eines perfekten, sofort verfügbaren Haustiers“, erklärt Ltd. VD Dr. Holger Vogel, Präsident der BTK.

Doch genau dieses Marketing führt dazu, dass unzählige Welpen aus unseriösen Quellen den Weg unter den Weihnachtsbaum finden – mit fatalen Folgen.

Spontankäufe fördern Tierleid

Der Wunsch nach einem Haustier entsteht in der Weihnachtszeit häufig impulsiv. Doch ein Tier bedeutet Verantwortung über viele Jahre – einschließlich kontinuierlicher Tierarztkosten, die je nach Art, Rasse und Gesundheitszustand erheblich ausfallen können. Unüberlegte Anschaffungen führen immer wieder dazu, dass Tiere wenige Wochen nach dem Fest in Tierheimen landen.

Vermehrungswelpen: krank, falsch sozialisiert und illegal importiert

Viele „Schnäppchenwelpen“ stammen aus illegalen Vermehrungszuchten. Sie werden viel zu früh von Mutter und Wurfgeschwistern getrennt, sind oft krank, ungeimpft und verhaltensgestört. Gefälschte Papiere und vorgetäuschte Zuchtstätten sind gängige Täuschungspraktiken unseriöser Anbieter.

Qualzuchtmerkmale führen zu lebenslangem Leid

Besonders beliebt sind nach wie vor Rassen mit extrem verkürzten Schnauzen wie Mops, Französische oder Englische Bulldogge. Diese Hunde leiden häufig unter massiven Atemproblemen, Augen- und Hauterkrankungen und benötigen oftmals ihr Leben lang tierärztliche Behandlung. Wer solche Tiere verschenkt, verschenkt ein Leben voller potenzieller Leiden.

Ein Tier ist kein Konsumprodukt

Tiere sind fühlende Lebewesen – keine Überraschungsgeschenke. Eine Anschaffung erfordert Zeit, emotionale Vorbereitung, finanzielle Planung und sollte immer eine Entscheidung der gesamten Familie sein.

Die BTK empfiehlt, grundsätzlich keine Tiere zu verschenken. Wenn der Wunsch nach einem Hund wohlüberlegt ist, kann ein Gutschein – ergänzt durch ein gutes Buch zur Hundehaltung oder eine Erstausstattung – eine sinnvolle Alternative sein. Wer ein Tier aufnehmen möchte, sollte sich zudem zunächst im Tierheim umsehen, wo viele Tiere auf ein neues Zuhause warten. Wird dennoch ein Hund aus einer Zucht gewünscht, ist es wichtig, ausschließlich seriöse Züchter zu wählen, die nur wenige Würfe pro Jahr haben und ihre Welpen verantwortungsvoll aufziehen. 

Die BTK appelliert eindringlich an alle Tierfreunde und Tierfreundinnen, in der Weihnachtszeit verantwortungsvoll zu handeln.

Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.

Wer einem Tier ein Zuhause schenken möchte, sollte diese Entscheidung gut planen – und nicht dem weihnachtlichen Kaufrausch überlassen.