Tierseuchen und Zoonosen an ihrem Ursprung bekämpfen30. Juni 2023 Freuen sich über gemeinsame Berufung: PD Sascha Knauf, Ph.D. (l.) und JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. Foto: © Roland Duss Die internationale Tiergesundheit im Fokus: Die Universität Gießen und das Friedrich-Loeffler-Institut berufen gemeinsam PD Sascha Knauf, Ph.D., auf die Professur für One Health an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). PD Sascha Knauf, Ph.D., kommissarischer Leiter des Instituts für Internationale Tiergesundheit/One Health (IITG) am Friedrich-Loeffler-Institut, wird zum 30. Juni 2023 auf die Professur für One Health mit dem Schwerpunkt Internationale Tiergesundheit an der Justus-Liebig-Universität Gießen berufen. Damit verbunden ist der Dienstposten des Leiters des IITG auf der Insel Riems. Es handelt sich um eine gemeinsame Berufung mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, FLI). Vor zwei Jahren hatten die JLU und das FLI eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich Tiergesundheit und Zoonosen zu vertiefen.„Mit dieser gemeinsamen Berufung gehen wir unter anderem eine der globalen Herausforderungen im Gesundheitsbereich an, deren Bedeutung uns durch die Corona-Pandemie eindrücklich vor Augen geführt wurde: die Bekämpfung von Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Von PD Knaufs Expertise in der internationalen Tiergesundheit werden aber auch unsere Veterinärmedizin-Studierenden und der wissenschaftliche Nachwuchs sehr profitieren.“„Das FLI ist national und international im Bereich der Forschungen zu Infektionen bei Tieren und Zoonosen anerkannt“, ergänzt FLI-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des FLI. „Mit dieser gemeinsamen Berufung vertiefen wir unsere Beziehungen mit der Universität und freuen uns, dass ‚One Health‘, d.h. die eine Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt, bei diesen gemeinsamen Arbeiten nun im Mittelpunkt stehen wird.“Die Berufung von Knauf erfolgt nach dem „Jülicher Modell“, bei dem die Berufenen zur Wahrnehmung ihrer Leitungsaufgaben in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung beurlaubt werden. Am Fachbereich Veterinärmedizin der JLU beteiligt er sich an der Lehre im Umfang von zwei Semesterwochenstunden und an der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fachgebiet One Health und internationale Tiergesundheit.One Health ist ein ganzheitlicher Ansatz, der darauf abzielt, die miteinander verbundene Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig ins Gleichgewicht zu bringen und zu optimieren. Dabei gilt das Augenmerk nicht nur Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden können. Auch reine Tierkrankheiten, wie beispielsweise die Afrikanische Schweinepest, haben einen deutlichen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen und Ökosysteme. Insbesondere im Globalen Süden verstärken Produktionsausfälle und der Verlust von Tieren die Armut und damit den Zugang zum Gesundheitssystem. Zeitgleich erhöht sich das Risiko an neuartigen Erregern zu erkranken, wenn Wildtiere als Ersatzquelle für Protein genutzt werden oder aber das Ökosystem als alternative Einnahmequelle ausgebeutet wird.Sascha Knauf studierte Veterinärmedizin an der JLU, wo er auch zum Ph.D. promovierte. Er ist Fachtierarzt für Wildtiere und habilitierte sich im Jahr 2021 im Bereich Wildlife Health und One Health. Seine berufliche Laufbahn führte ihn über den Opel Zoo in Kronberg, das Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin in Hannover, das Deutsche Primatenzentrum und die Universität in Göttingen an das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems. Das Ziel von Knaufs Forschungsarbeiten ist die Bekämpfung von Tierseuchen und Zoonosen dort, wo sie ursprünglich auftreten.
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