Tragbare Audioplayer, Handys und Hörvermögen

Foto: © Artem – Fotolia.com

Otolaryngologen fürchten den schädlichen Einfluss der Nutzung von Audioplayern und Handys auf das Hörvermögen junger Erwachsener. Eine aktuelle US-amerikanische Studie hat das Hörvermögen junger Erwachsener und ihre Hörgewohnheiten untersucht.

Der negative Einfluss lauten Musikgenusses mittels tragbarer Audioplayer auf das Gehör junger Menschen steht schon des Längeren in der Kritik von mit dem Hören befassten Ärzten. Die in den letzten Jahren vollzogene Integration von Funktionen zum Abspielen von Musik auf Handys hat nach Dafürhalten US-amerikanischer Otolaryngologen zu Bedenken über die Nutzung dieser Technik geführt; sie fürchten einen zunehmenden schädlichen Einfluss auf das Hörvermögen junger ­Menschen.

In der vorliegenden Studie untersuchten die Autoren das Hörvermögen junger Erwachsener sowie deren Hörgewohnheiten mittels subjektiver und objektiver Messungen. Insgesamt wurden 50 junge Erwachsene (30 Frauen, 20 Männer; Durchschnittsalter 24,1 ± 4,2 Jahre), die sich portabler Musikplayer bedienen (durchschnittliche Nutzung tragbarer Musikplayer 6,1 ± 2,1 Jahre), in die Untersuchung eingeschlossen. Die subjektive Erfassung der Hör­gewohnheiten wurde mittels eines Fragebogens durchgeführt sowie mittels objektiver Messung der Lautstärke bei unterschiedlichen Hintergrundgeräuschen und Hörtests.

Die Autoren kamen zu einem eindeutigen Ergebnis: Die bevorzugte Lautstärke korrelierte signifikant mit der individuellen Hörschwelle. Die meisten Teilnehmer zeigten aber gemäß der Kriterien des „National Institute for Occupational Safety and Health“ als „sicher“ zu bezeichnende Hörgewohnheiten. Es konnte eine substanzielle Hochrisikogruppe bei den Nutzern solcher Geräte ausgemacht werden: 22 % der Teilnehmer hörten mindestens 2 Stunden täglich bei einer durchschnittlichen Lautstärke von 91 dB Musik. Hier zeigten sich bei der Audiometrie deutlich erhöhte Hörschwellen im Bereich von 4000–6000 Hz, ein Indiz für eine frühe Manifestation von lärminduziertem Hörverlust.

Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass Präventionsmaßnahmen zum Tragen kommen sollten um einer weiteren Zunahme klinisch relevanten Hörverlusts unter starken Nutzern dieser Technologien vorzubeugen. (am)