Trainieren für den Ernstfall: Freiburger Simulationszentrum eröffnet18. Oktober 2018 Studierende üben unter Anleitung den Notfall im FACTS-S. Quelle: © Universitätsklinikum Freiburg Am 13. Oktober 2018 wurde am Universitätsklinikum Freiburg das „Freiburger Anästhesiologie- und Chirurgie-Trainings- und Simulationszentrum für Studierende“ (FACTS-S) eröffnet. Hier können sich Studierende ab sofort von kleineren Eingriffen bis hin zu intensivmedizinischen Notfällen auf den medizinischen Alltag vorbereiten. Wie ein Arzt in einer Notfallsituation richtig handelt, welche Abfolgen er einhält und richtig im Team kommuniziert, dies können Medizinstudierende nun sehr realitätsnah auf rund 380 Quadratmetern in vier Übungsräumen anhand lebensgroßer, künstlicher Patienten und einer umfangreichen medizintechnischen Ausstattung üben. FACTS-S wird gemeinsam von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie geleitet und genutzt. Rund 1,2 Millionen Euro wurden dafür vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, vom Universitätsklinikum Freiburg sowie von der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg aufgewendet. Notfälle und Hand-Auge-Koordination sicher trainieren „Die Studierenden erhalten damit die Kompetenz, in kritischen Situationen souverän und fachlich richtig zu handeln“, sagt Prof. Dr. Hartmut Bürkle, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. Prof. Dr. Norbert Südkamp, Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und kommissarischer Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, vergleicht die neuen Möglichkeiten mit denen der Pilotenausbildung: „Mit dem Simulationszentrum können die Studierenden jetzt – wie Piloten im Flugsimulator – kritische Situationen angstfrei üben.“ Außerdem lassen sich Szenarien trainieren, die selten auftreten und dennoch beherrscht werden müssen, wie ein anaphylaktischer Schock oder ein Notfall bei einem Kind. Zudem haben Studierende die Möglichkeit, an Simulatoren für Bauch- und Kniespiegelungen minimalinvasive Eingriffe zu trainieren. So ist die Bedienung der komplexen Laparoskopie- und Arthroskopie-Geräte heute keine „Expertenaufgabe” mehr, sondern kann von Beginn an gelehrt werden. „Diese Hand-Gerät-Auge-Koordination kann mit Hilfe der Simulatoren sehr praktisch erlernt werden“, sagt Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. Mehrere Gruppenräume und ein großzügiger Seminarraum bieten die Möglichkeit zur Präsentation und Diskussion der Lehrinhalte. Alle Übungsräume sind mit Kameras und Mikrofonen ausgestattet, was eine videogestützte Nachbesprechung der zuvor simulierten Szenarien erlaubt.
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