Transorale roboterassistierte Chirurgie: Vorteile bei oropharyngealen Tumoren

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Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat das Verhältnis zwischen der transoralen roboterassistierten Chirurgie und dem Kurzzeit- und Langzeitergebnis sowie den anfallenden Kosten untersucht.

Bei der Therapie oropharyngealer Tumore ist es in den vergangenen 20 Jahren zu einem Paradigmenwechsel gekommen, wobei eine Zunahme nicht operativer Behandlungsformen verzeichnet werden kann. Dies ist auf das häufig nachteilige Behandlungsergebnis nach traditioneller Chirurgie zurückzuführen. Die transorale roboterassistierte Chirurgie (transoral robotic surgery, TORS) erlaubt aufgrund der geringen Invasivität die chirurgische Resektion oropharyngealer Tumore bei niedrigerer Morbidität.

In einer Studie mit 3573 Patienten wurde das Verhältnis zwischen TORS und dem Kurzzeit- sowie Langzeitergebnis sowie der anfallenden Kosten bei chirurgisch behandelten Patienten mit oropharyngealen Tumoren untersucht. TORS wurde in 304 Fällen angewendet (8,5 %9; 94,7 % der Patienten waren zwischen 40 und 64 Jahre alt, 70,7 % waren Männer. Der Einsatz der TORS stieg von 4,1 % in 2010 auf 13,2 % in 2012. Bei Patienten, die mittels TORS operiert wurden, kam es zu einer niedrigeren Rate an Tracheotomien während des Eingriffs (3,9 % gegenüber 11,4 %); der Einsatz einer Gastrostomiesonde sank ebenso (21,9 % gegenüber 34,2 %) im Vergleich zu Patienten, die traditionell chirurgisch behandelt wurden. Nach multivariater Analyse ergab sich, dass der Einsatz der TORS nicht mit einer signifikanten Differenz bezüglich postoperativer Komplikationen oder der Dauer des Klinikaufenthalts verknüpft ist. Ebenso wenig konnte eine signifikante Differenz in Bezug auf den Einsatz postoperativer Strahlentherapie festgestellt werden.

Allerdings war unter den Patienten, die einer postoperativen Strahlentherapie bedurften, der Anteil derer, die eine Chemoradiotherapie benötigten, in der TORS-Gruppe signifikant verringert (Chancenverhältnis 0,52, 95 % Konfidenzintervall, 0,29-0,90). Auch der Einsatz von Gastrostomie­sonden sank nach TORS (Chancenverhältnis 0,54, 95 % Konfidenzintervall, 0,30-0,95), ebenso die Notwendigkeit einer Tracheostomie unter dem Eingriff (Chancenverhältnis 0,17, 95 % Konfidenzintervall, 0,06-0,55). Die mit der Behandlung verbundenen Kosten nahmen unter TORS deutlich ab. (am)

Quelle: Motz et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2017 Jun 1;143(6):580-588.