Trauer um Elisabeth Mayrhofer

Elisabeth Mayrhofer Foto: © Michael Bernkopf/Vetmeduni

Die Veterinärmedizinische Universität Wien trauert um o.Univ. Prof. Elisabeth Mayrhofer, ehemalige Leiterin der Klinik für Bildgebende Diagnostik. Sie starb am 10. August 2025 im Alter von 79 Jahren. Ihr Wirken wird unvergessen bleiben.

Elisabeth Mayrhofer studierte von 1964 bis 1969 an der damaligen Tierärztlichen Hochschule in Wien. Schon während des Studiums wurde ihr Interesse an der Röntgendiagnostik geweckt. Sie wurde wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik für Radiologie. Ihre Dissertation schloss sie 1970 ab. 1980 folgte die Habilitation, die sich mit Varianten der Skelettentwicklung beim Hund beschäftigt. 1990 erfolgte ihre Ernennung zur Universitätsprofessorin und sie übernahm die Leitung der Klinik von o.Univ. Prof. Dr. Richard Pobisch. Ab 1997, während der Amtsperiode von Altrektor Josef Leibetseder, war sie auch als Vizerektorin für Lehre und Außenbeziehungen tätig. 

Elisabeth Mayrhofer förderte die Einführung neuer Techniken in die veterinärmedizinische Diagnostik. Die Veterinärmedizinische Universität Wien gehörte in den 1990er-Jahren weltweit zu den ersten veterinärmedizinischen Einrichtungen, die über einen Computer- und Magnetresonanztomographen verfügten. In der Folge haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Klinik mit ihrer Expertise Entwicklungen auf zahlreichen Gebieten der Anwendung radiologischer Techniken maßgeblich geprägt.

Es war ihr ein außerordentlich wichtiges Anliegen, praktizierende Kollegen und Kolleginnen in ihrer Arbeit zu unterstützen. So engagierte sie sich sehr für die Fortbildung derselben in der „Vereinigung für Österreichische Kleintiermedizin“ und in dem von ihr ins Leben gerufenen Verein der „Freunde der Veterinärradiologie“. Tierärzte und Tierärztinnen konnten in zahlreichen praxisnahen Vorträgen – legendär in Erinnerung bleiben v.a. die „Krems-Wochenenden“ – von ihrer großen Erfahrung profitieren.

Elisabeth Mayrhofer engagierte sich als Gutachterin in der „Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren“ für die gesundheitlichen Belange in der Hundezucht und zeigte darüber hinaus einen unermüdlichen Einsatz für Blindenführhunde und deren Besitzer und Besitzerinnen.

2009 wurde sie für ihre großen Verdienste um die Entwicklung der Kleintiermedizin mit der Richard-Völker-Medaille der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft geehrt. Im selben Jahr trat sie in den Ruhestand ein. Sie blieb auch in dieser Zeit „ihrer Radiologie“ verbunden.

Ehemalige Mitarbeitende von Elisabeth Mayrhofer erinnern sich: 

Elisabeth Mayrhofer war bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Studierenden gleichermaßen hoch angesehen. Sie hatte stets ein offenes Ohr für deren Anliegen und setzte sich mit großem Engagement für ihre Unterstützung und Förderung ein. Ihr freundliches, respektvolles Wesen und ihre Hilfsbereitschaft prägten das tägliche Miteinander in besonderer Weise. Mit großer Selbstverständlichkeit stellte sie sich in den Dienst der gemeinsamen Sache. Ihr Streben nach Ausgleich, ihr Gespür für zwischenmenschliche Belange und ihre selbstlose Art schufen ein Arbeitsklima, das von Vertrauen und Wertschätzung geprägt war.
Wir verlieren mit Elisabeth Mayrhofer nicht nur eine fachlich kompetente, sondern vor allem eine menschlich außergewöhnliche Kollegin. Ihr Wirken wird in unserer Erinnerung weiterleben.

Eberhard Ludewig
Michaela Gumpenberger