Trends im Hundeverhalten: Daten von über 47.000 Tieren ausgewertet17. September 2025 Eine neue Studie, in der Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Hundeverhalten und Gesundheit verstehen wollen, fasst die von den Besitzern gemeldeten Daten von über 47.000 Hunden aus vier Jahren zusammen. Foto: © mit freundlicher Genehmigung von Courtney Sexton In einer neuen Studie untersuchten US-amerikanische Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Hundeverhalten und Gesundheit. Sie fassten Daten von über 47.000 Hunden aus vier Jahren zusammen. Eine neue Studie der Virginia Tech, veröffentlicht in der Zeitschrift „PLOS One“, schafft eine wichtige Grundlage für das Verständnis des Hundeverhaltens im großen Maßstab. Die von Courtney Sexton, Postdoktorandin am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine, und ihrem Kollegen Yuhuan Li von der University of Washington geleitete Forschung nutzte vier Jahre lang Daten von über 47.000 Hunden im Rahmen des Dog Aging Project, einer groß angelegten Initiative mit über 40 beteiligten Institutionen. „Vor allem freuen wir uns, mit diesen Daten nun einen Ausgangspunkt zu haben, von dem aus wir Verhaltensänderungen von Zehntausenden von Hunden im Alter weiter verfolgen können. Das wird uns letztendlich helfen zu verstehen, wie Verhalten und Gesundheit zusammenhängen“, sagt Sexton. Die Aussagekraft dieser Studie liegt in ihrer schieren Größe. Und sie fügt hinzu: „Bei einem so großen Datensatz sind Zahlen wirklich aussagekräftig. Wir können zwar nicht alle Faktoren verstehen, aber wenn wir statistische Signifikanz feststellen, gibt es wahrscheinlich etwas, worüber wir im realen Kontext nachdenken sollten.“ Die ursprüngliche Motivation: Herauszufinden, wie sich die COVID-19-Pandemie auf das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Begleiter ausgewirkt hat. Die Forscher analysierten vier Jahre lang Daten von Hundebesitzern aus den Jahren 2020 bis 2023 und untersuchten dabei insbesondere Trends in den Bereichen Angst, Aufmerksamkeit/Erregbarkeit, Aggressivität und Trainierbarkeit. Es stellte sich heraus, dass Hunde anpassungsfähig sind. „Wir haben festgestellt, dass bestimmte Faktoren wie Lebensphase, Geschlecht und Größe eines Hundes einen gewissen Einfluss auf sein Verhalten hatten“, berichtet Sexton weiter. „Interessanterweise stellten wir fest, dass sich das allgemeine Verhaltensprofil der Hunde während der COVID-19-Pandemie von Jahr zu Jahr nicht wesentlich veränderte, obwohl wir es angesichts der veränderten Umgebung und der veränderten Routinen, die viele Hunde zu dieser Zeit erlebten, vielleicht erwartet hätten.“ Die Studie offenbarte jedoch eine kleine, aber bemerkenswerte Ausnahme: die Trainierbarkeit. Hunde, die nach 2020 in die Studie aufgenommen wurden, wiesen niedrigere durchschnittliche Trainierbarkeitswerte auf. Dies stand im Gegensatz zu Hunden, die bereits 2020 als adulte Tiere in die Studie aufgenommen wurden und wahrscheinlich von Trainingserfahrungen vor der Pandemie profitierten. Obwohl die Daten keine eindeutige Ursache liefern, vermuten die Forschenden, dass die besonderen Umstände der Pandemie – wie z. B. die Tatsache, dass mehr Hunde aus Tierheimen adoptiert wurden oder die Besitzer gestresster waren und weniger Zeit für das Training aufbringen konnten – dazu beitragen könnten. „Interessant war, dass der Unterschied in der berichteten Trainierbarkeit zwischen dem ersten und dem letzten Jahr im Durchschnitt am geringsten war“, sagte Sexton. „Dies ist zwar nur eine geringe statistische Signifikanz, könnte aber zeigen, dass sich Hunde oder ihre Besitzer erholen.“ Zukünftige Arbeiten werden untersuchen, wie Faktoren wie der Lebensort eines Hundes oder sein Gesundheitszustand das Verhalten im Laufe der Zeit beeinflussen können. Ziel ist es, Hunde und ihre Besitzer besser auf alles vorzubereiten, was das Leben mit sich bringt, sei es eine Pandemie oder einfach nur die Herausforderungen des Alltags.
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