Trends im Verschreibungsverhalten nasaler Topika25. März 2019 Foto: © Ralf Geithe – Fotolia.com Laut einer aktuellen Studie britischer Mediziner gibt es starke regionale Unterschiede sowie ein Stadt-Land-Gefälle bei der Verschreibungspraxis nasaler Topika. Britische Otolaryngologen haben die Trends bei der Verschreibungspraxis sowie der anfallenden Kosten von topischen Arzneien für die nasale Anwendung in England untersucht. Ausgangspunkt war die Frage, ob solche Trends als stellvertretender Marker für die Krankheitsbelastung durch allergische Rhinitis (AR) und Rhinosinusitis fungieren können. Die Autoren bedienten sich der Daten aus einer 5-Jahres-Periode der „clinical commissioning groups“ (CCG) des britischen National Health Service (NHS). Die CCGs organisieren in Großbritannien die Bereitstellung und Erfüllung von Diensten des öffentlichen Gesundheitsträgers NHS. Von den 221 CCG-Bezirken wurden die 40 am stärksten und die 40 am wenigsten betroffenen Gebiete unterteilt, und zwar nach städtischer/ländlicher Lage sowie geographischer Lokalisation. Der 5-Jahres-Trend bei der Verschreibungsrate (durchschnittliche Ausgaben pro Jahr: 40.725.258 £) nasal anzuwendender Topika erwies sich marginal als zunehmend. Der Gipfel der Verschreibungen wurde analog zur Pollensaison erreicht. Ungeachtet der Pollensaison (Juni 2016 gegenüber November 2015), wiesen CCGs aus urbanen Distrikten signifikant niedrigere Verschreibungsraten auf. In den 40 CCGs mit der geringsten und den 40CCGs mit der höchsten Verschreibungsrate sanken die Verschreibungszahlen signifikant in den Monaten zwischen hoher und niedriger Pollenbelastung. Unabhängig von der Pollensaison zeigten die ländlichen Gebiete und Küstengebiete im Osten Englands eine persistierend hohe Rate an Verschreibungen nasaler Topika. Die Studie zeigt starke Abweichungen innerhalb der englischen „Verschreibungslandschaft“. Die Verschreibungstrends können nach Ansicht der Autoren dabei helfen, in bestimmten Regionen Hilfsangebote für Betroffene einzurichten, um so eine effektivere und kostengünstigere Versorgung Betroffener zu gewährleisten. (am)
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