Trockenes Auge: Anzeichen und Symptome bei jungen Erwachsenen immer häufiger9. Mai 2025 In der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen ist der Gebrauch von Bildschirmen ein Hauptrisikofaktor für die Erkrankung des Trockenen Auges.Foto.© Aston University Eine aktuelle Arbeit unter der Leitung von Forschern der Aston University, Birmingham, Großbritannien, zeigt, dass die Augen von 90 Prozent ihrer Studienteilnehmer mindestens ein Anzeichen für die Erkrankung des Trockenen Auges aufwiesen. Die Erkrankung des Trockenen Auges ist ein wachsendes Problem bei Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren. Zu diesem Schluss kamen die Forscher der Aston University in Zusammenarbeit mit dem Universitätskrankenhaus Oslo und dem Sørlandet Hospital Trust in Norwegen. Deshalb empfehlen sie, dass junge Menschen mehr Beratung zur Vorbeugung von Erkrankungen des Trockenen Auges wahrnehmen sollten. 90 Prozent zeigten wenigstens ein Symptom des Trockenen Auges Für die von Dr. Rachel Casemore von der Aston University School of Optometry geleiteten Studie wurden 50 Teilnehmer im Alter von 18 bis 25 Jahre über einen längeren Zeitraum beobachtet. Die Forscher untersuchten die jungen Erwachsenen auf Symptome des Trockenen Auges und analysierten die Lebensstilfaktoren. Sie führten nach einem Jahr eine Nachuntersuchung durch, um festzustellen, ob sich die Erkrankung weiterentwickelt hatte. Die Studie ergab, dass 56 Prozent der Teilnehmer an Trockenen Augen erkrankt waren, während 90 Prozent mindestens ein Symptom der Erkrankung aufwiesen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass etwa die Hälfte der Untersuchten mindestens 25 Prozent der Meibomschen Drüsen verloren hatten. Die Nachuntersuchung nach einem Jahr zeigte, dass die Krankheit des Trockenen Auges bei den Studienteilnehmern deutlich fortgeschritten war. Zusammenhang mit Dauer der Bildschirmnutzung festgestellt Außerdem fanden die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Dauer der Bildschirmnutzung in der Studiengruppe und Anzeichen von Trockenheit auf der Augenoberfläche. Die durchschnittliche Bildschirmnutzung der Teilnehmer lag bei acht Stunden pro Tag. Empfehlungen zur Verlangsamung der Erkrankung Das Fortschreiten und die Entwicklung des Trockenen Auges kann durch verschiedene Methoden verlangsamt werden. Laut Dr. Casemore bestehen die einfachsten Möglichkeiten darin, regelmäßige Bildschirmpausen einzulegen, Blinzelübungen durchzuführen, um die Freisetzung von Ölen aus den Meibom-Drüsen zu gewährleisten, und für ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die auch Omega-3-Fettsäuren enthält, ist ebenfalls wichtig, ebenso wie ein regelmäßiger Schlafrhythmus. Dr. Casemore empfiehlt, dass Menschen mit unregelmäßigem Schlafverhalten, zum Beispiel aufgrund von Schlafstörungen oder Angstzuständen, sich beraten lassen sollten. Kontaktlinsenträger müssen sicherstellen, dass sie sich regelmäßig untersuchen lassen, um eine optimale Anpassung zu gewährleisten. Zudem sollten sie den Zeitplan für das Austauschen der Linsen, die Tragedauer und die Reinigung einhalten sowie Sicherheitshinweise befolgen, zum Beispiel nicht mit Kontaktlinsen schlafen, duschen oder schwimmen. Dr. Casemore verdeutlichte: „Es ist besorgniserregend, dass die Anzeichen und Symptome des Trockenen Auges bei jungen erwachsenen immer häufiger autreten, was von einigen Forschern als ‘Lifestyle-Epidemie’ bezeichnet wird. Augenärzte sind in der Lage, die klinischen Indikatoren für die Erkrankung des Trockenen Auges zu erkennen und junge Erwachsene über veränderbare Risikofaktoren wie Bildschirmnutzung, Schlafgewohnheiten, Kontaktlinsentragen, Ernährung, Blinzelverhalten und Stressbewältigung zu beraten.“ Zukünftige Forschungsvorhaben „Unsere künftige Forschung zielt darauf ab, die Untersuchung der potenziellen Biomarker für Tränen- und Meibomdrüsenöl fortzusetzen, die im Rahmen der Studie identifiziert wurden. Und die Auswirkungen der Ernährung auf die Entwicklung von Erkrankungen des Trockenen Auges weiter zu untersuchen.“ (SaS)
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