Trommelfellretraktion: Ballondilatation führt zu Besserung der Beschwerden

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Eine Störung der Tubenfunktion stellt einen häufigen Befund dar und kann zu chronischen Mittelohr­erkrankungen führen. Mit der Implementierung der Ballondilatation wurde ein mechanisches Verfahren zur Behandlung chronischer Tubendysfunktion entwickelt.

In einer kürzlich in „Laryngorhinootologie“ publizierten Studie wurde der Stellenwert des Therapieansatzes hinsichtlich des Erfolges bei Trommelfellretraktion untersucht.

Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden die Daten (Erhebungszeitraum: 2011–2016) von 81 Patienten, die aufgrund einer chronischen Tubenventilationsstörung einer Tubendilatation unter­zogen wurden, hinsichtlich des präoperativen Vorliegens eines Adhäsivprozesses ausgewertet. Der Erfolg der Tubendilatation wurde anhand der postoperativen Fähigkeit zur Durchführung des SVT-Tests sowie der Selbsteinschätzung der Patienten beurteilt. Bei einem mittleren Nachuntersuchungszeitraum von 4 Monaten konnten bei insgesamt 13 Patienten mit Adhäsivprozess Daten zur prä- und postoperativen Tubenfunktion einbezogen werden.

Die Behandlung verlief in allen Fällen ohne Komplikationen. Patien­ten mit einer Tubenventilationsstörung zeigten in 46 % der Fälle postoperativ ein besseres Ergebnis, während es bei 31 % der Patienten mit Adhäsivprozess zu einer Besserung der Mittelohrbelüftung kam. Subjektiv gaben 54 % der Patienten eine Besserung der Beschwerden an.

Trotz einer subjektiven Besserung der angegebenen Beschwerden bei über der Hälfte der Fälle kam es in der Studie lediglich bei 31 % der Patienten mit einem Adhäsivprozess zu einem objektiv messbaren Erfolg. Zur Klärung der Frage, inwieweit die Kombination mit anderen mittelohrchirurgischen Eingriffen günstigere Therapieerfolge mit sich bringt, sind zukünftige Studien mit höheren Patientenzahlen erforderlich. (am)