Tumorimmun-Mikroumgebung des Nasopharynxkarzinoms nach Gemcitabin plus Cisplatin

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Die Chemotherapie mit Gemcitabin plus Cisplatin (GP) ist die Standardtherapie bei Nasopharynxkarzinomen (NPC). Bislang waren die Mechanismen, die ihrer klinischen Aktivität zugrunde liegen, unklar.

In einer aktuellen Studie zeigen Wissenschaftler um Jiawei Lv vom Sun Yat-sen University Cancer Center in Guangzhou, China, anhand der Einzelzell-RNA- und der T- und B-Zell-Rezeptor-Sequenzierung gematchter NPC-Proben – therapienaiv und post-GP-Chemotherapie (15 Paare) –, dass die GP-Chemotherapie eine Antitumor-Immunantwort aktivierte, die von Innate-Like B-Zellen (ILB) dominiert wurde.

Wie die Autoren ausführen, hätten durch die Chemotherapie induzierte DNA-Fragmente den STING Typ-I-Interferon-abhängigen Signalweg aktiviert, um die Expression des MHC*-Klasse-I-Komplexes in Krebszellen zu erhöhen, und gleichzeitig über die Signalübertragung des Toll-like-Rezeptors 9 ILB induziert. ILB expandierten überdies follikuläre und Typ1-T-Helferzellen über die ICOSL-ICOS-Achse und verstärkten daraufhin nach den Chemotherapien zytotoxische T-Zellen in tertiären lymphoiden organähnlichen Strukturen, denen es an Keimzentren mangelte.

Wie sich zeigte, war die ILB-Dichte in einer Phase-III-Studie mit Patienten mit NPC, die eine GP-Chemotherapie erhielten, positiv mit dem OS und dem DFS verbunden (NCT01872962, n=139). Sie diente auch als Prädiktor für günstige Ergebnisse bei Patienten mit NPC, die mit einer Kombination aus GP und Immuntherapie behandelt wurden (n=380).

„Insgesamt liefert unsere Studie eine hochauflösende Karte der Tumorimmun-Mikroumgebung nach einer GP-Chemotherapie und deckt eine Rolle der B-Zell-zentrierten Antitumorimmunität auf“, bilanzieren die Studienautoren.  Darüber hinaus hätten sie ILB auch als potenziellen Biomarker für die GP-basierte Behandlung beim NPC identifiziert und validiert, was das Patientenmanagement verbessern könnte, ergänzen sie. (sf)

*Haupthistokompatibilitätskomplex