Tumorthromben der Stufe III in der Vena cava inferior: Es geht auch per Single Docking

Nierenkrebs kann in die Vena cava inferior hineinwachsen und einen Thrombus verursachen. Symbolbild: MohammedElAmine – stock.adobe.com

Chinesische Urologen stellen in „European Urology“ eine Single-Docking-Methode für die robotergestützte Tumorthrombektomie (RATT) bei Tumorthromben der Vena cava inferior (IVC) der Stufe III vor. Aufgrund der Ergebnisse bezeichnen die Autoren die neue Technik als praktikabel und reproduzierbar.

Die retrospektive Studie umfasst 15 Patienten, die zwischen 2019 und 2023 operiert wurden. Eine neu­artige Strategie, die eine frühzeitige Durchtrennung der Nierenarterie, IVC-Kontrolle und Tumorthrombektomie beinhaltete, wurde roboterassistiert ohne erneutes Andocken durchgeführt. Eine distale Repositionierung der IVC-Klemme erfolgte bei Bedarf. Ausschlusskriterien waren nicht resektable Metastasen und schwere Komorbiditäten.

Alle Operationen wurden erfolgreich mit der Single-Docking-Technik durchgeführt. Die mediane Operationszeit betrug 225 Minuten (Bereich 140–375 min), der mediane Blutverlust 400 ml (Bereich 200–2000 ml). 12 Patienten (80%) benötigten intraoperativ Transfusionen. Die mediane IVF-Okklusionszeit betrug 14 Minuten (Bereich 8–25 min). Bei 7 Patienten wurde eine segmentale IVF-Resektion durchgeführt, in 2 Fällen erfolgte eine angioplastische Rekonstruktion.

Komplikationen traten bei 73,3% (11/15) der Patienten auf, darunter 3 Ereignisse vom Clavien-Dindo-Grad IIIb. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten waren 5 Patienten verstorben und einer hatte Lebermetastasen entwickelt.

„Die Standardisierung wichtiger Operationsschritte erhöht die Verfahrenseffizienz und adressiert Herausforderungen der Gefäßkontrolle. Diese Technik bietet in ausgewählten Fällen eine praktikable Alternative zu mehrstufigen Verfahren“, schließen die Autoren. Eine weitere Validierung mit verlängerter Nachbeobachtung in multizentrischen Studien sei erforderlich.

(ms/BIERMANN)