Turbinektomie der mittleren Nasenmuschel

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Die Erhaltung bzw. die Resektion der mittleren Nasenmuschel im Rahmen der endoskopische Sinusoperation bei eosinophiler chronischer Rhinosinusitis wird in der Wissenschaftlich widersprüchlich diskutiert.

Japanische Otolaryngologen der Universitätsklinik Kagawa haben in einer Studie die Auswirkungen der Conchotomie (Synonyme: Muschelreduktion, Nasenmuschelverkleinerung; engl.: turbinectomy) der mittleren Nasenmuschel in Kombination mit der endoskopischen Sinusoperation bei eosinophiler chronischer Rhinosinusitis untersucht.

An der Untersuchung nahmen insgesamt 38 Patienten (63 Halbseiten) mit eosinophiler chronischer Rhinosinusitis teil, bei denen eine endoskopische Sinusoperation durchgeführt worden war; außerdem nahmen 20 Patienten (40 Halbseiten) mit eosinophiler chronischer Rhinosinusitis als Kontrollgruppe teil, bei denen keine Conchotomie vorgenommen wurde. Die postoperative Lateralisierung der mittleren Nasenmuschel, Synechiebildung sowie der Durchgängigkeitsgrad der Riechspalte wurden als Hauptparameter der Studie 3 Monate nach dem Eingriff untersucht. CT-Scans sowie T&T-Tests (ein größtenteils in Japan durchgeführter Riechtest, der von Takagi und Toyoda entwickelt wurde) wurden 3 Monate nach der OP bei den Patienten mit Turbinektomie durchgeführt und als Sekundärziele evaluiert.

Die Raten für eine Lateralisierung der mittleren Nasenmuschel sowie für Synechiebildung waren in der Kontrollgruppe geringfügig höher als in der Conchotomie-Gruppe (20 % vs. 7,9 %, P = 0,072; 17,5 % vs. 9,5 %, P = 0,235); keine der erhöhten Raten war von statistischer Signifikanz. Der durchschnittliche Durchgängigkeitsgrad der Riechspalte jedoch war in der Conchotomie-Gruppe signifikant besser als in der Kontrollgruppe (0,5 ± 0,6 vs. 1,3 ± 0,7; P < 0,001). CT-Befunde sowie die Ergebnisse der T&T-Tests zeigten gute Verbesserungen nach Turbinektomie in Kombination mit endoskopischer Sinusoperation.

Es konnten keinerlei schwer­wiegende behandlungsbezogene Nebenwirkungen beobachtet werden. Die Autoren sehen die submuköse Turbinektomie als zu bevorzugende Methode an, um die physiologischen Funktionen der Patienten zu erhalten. (am)