Typ-1-Diabetes: Stiftung Kindergesundheit fordert Ausweitung des Screenings bei Kindern16. Oktober 2024 Foto: © PROD/stock.adobe.com Die Stiftung Kindergesundheit fordert in einem aktuellen Schreiben eine Ausweitung der Maßnahmen zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes angesichts eines zunehmenden Gesundheitsrisikos. Knapp 35.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland müssen täglich Insulin spritzen, ihren Blutzucker messen und die Kohlenhydrate in ihrem Essen berechnen. Etwa 4100 Heranwachsende erkranken jedes Jahr neu an der Stoffwechselstörung Diabetes und es kommen immer mehr dazu, informiert die in München beheimatete Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme. „Die Zahl der Neuerkrankungen steigt weltweit an und besonders der Anteil der 10- bis 17-Jährigen nimmt dramatisch zu“, berichtet Prof. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit und Stoffwechselexperte der Haunerschen Kinderklinik der Universität München. Frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Behandlung gefordert Ein Screening auf Typ-1-Diabetes bei Kindern ermögliche es, die Entstehung der Krankheit frühzeitig zu erkennen, noch bevor klinische Symptome auftreten. Wenn sich bei einer Blutuntersuchung bestimmte Inselautoantikörpern nachweisen lassen, kann das auf ein Frühstadium der Autoimmunerkrankung hinweisen, so die Stiftung Kindergesundheit. Das Screening auf Typ-1-Diabetes mittels Inselautoantikörpertest wird seit 2015 in Bayern als Modellprojekt im Rahmen der „Fr1da-Studie“ angeboten. Diese Studie wurde bereits auf die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Sachsen ausgeweitet. Das kostenlose und freiwillige Screening wird Kindern hier im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung (U7 bis U11) oder eines Kinderarztbesuches im Alter zwischen 2 und 10 Jahren angeboten. Die Untersuchung kann Familien emotional entlasten und vor einem meist traumatischem Erlebnis, wie der lebensbedrohlichen diabetischen Ketoazidose, die sofortige Notfallmaßnahmen erfordert, bewahren, betont die Stiftung Kindergesundheit. Durch die frühe Diagnose erhalten Eltern die Möglichkeit, sich besser auf den Umgang mit der Krankheit vorzubereiten, heißt es weiter. Daher das Fazit der Stiftung Kindergesundheit: Eine frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Behandlung der Krankheit kann die Gesundheit und die Lebensqualität der betroffenen Kinder deutlich verbessern und ihnen und ihren Familien helfen, sich auf die Herausforderungen einer lebenslangen Insulintherapie vorzubereiten. „Eine Ausweitung des Screenings auf ganz Deutschland wäre deshalb wünschenswert“, so Koletzko abschließend.
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