Typ-2-Diabetes und chronische Nierenkrankheiten: Semaglutid reduziert Mortalität

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Eine Studie hat gezeigt, dass Semaglutid das Risiko schwerer Nierenerkrankungen, kardiovaskulärer Folgen und der Gesamtmortalität bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung deutlich reduziert.

Bei der FLOW-Studie (Evaluate Renal Function with Semaglutide Once Weekly) handelt es sich um eine doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte internationale Forschung mit 3.533 Patienten und einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 3,4 Jahren. Die Studie wurde auf dem 61. Kongress der European Renal Association (ERA) vorgestellt, der vom 23. bis 26. Mai 2024 in Stockholm, Schweden, stattfand. Die Studie wurde konzipiert, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Semaglutid in Bezug auf die Vorbeugung von schwerwiegenden Nierenschäden sowie kardiovaskulären Ursachen bei Personen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenkrankheit zu untersuchen. Die Patienten erhielten entweder Semaglutid 1,0 mg einmal wöchentlich oder ein Placebo.

Ergebnisse der Forschung

Die Teilnehmer, die Semaglutid erhielten, hatten ein um 24 Prozent geringeres Risiko für den zusammengesetzten primären Endpunkt, einschließlich Nierenkrankheiten und Tod aufgrund kardiovaskulärer und nierenbedingter Ursachen, als die Teilnehmer, die Placebo erhielten. Diese Risikoreduktion war sowohl bei den nierenspezifischen als auch bei den kardiovaskulären Todesursachen konsistent. Auch bei den sekundären Endpunkten zeigte Semaglutid signifikante Verbesserungen. Insbesondere war der Gesamtanstieg der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) um 1,16 ml/min langsamer, das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse sank um 18 Prozent und das Risiko für die Gesamtmortalität wurde um 20 Prozent reduziert.

Dieser Nachweis der Wirksamkeit in Verbindung mit einer geringeren Zahl schwerwiegender unerwünschter Ereignisse in der Semaglutid-Gruppe gibt Millionen von Patienten weltweit Hoffnung, die mit der Aussicht auf eine chronische Nierenkrankheit und Typ-2-Diabetes sowie den damit verbundenen Komplikationen konfrontiert sind, betonen die Forscher.

Prof. Vlado Perkovic betont die Bedeutung dieser Ergebnisse: „Die Anwendung von Semaglutid bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenkrankheit kann das Risiko schwerer Nierenschäden senken und das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse, kardiovaskulärer Todesfälle und aller Todesursachen verringern. Diese Vorteile bedeuten eine tiefgreifende klinische Wirkung zur Rettung von Nieren, Herzen und Leben von Patienten mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung. Darüber hinaus untermauern die beruhigenden Sicherheitsergebnisse den hohen potenziellen Wert von Semaglutid in dieser Bevölkerungsgruppe.“