UCLA-Highlights auf dem ASH 2024: Gentherapie bei ADA-SCID und molekulare Einblicke in das Leukämiewachstum

Dr. Donald Kohn (links) und Dr. Dinesh Rao (rechts). Bild: ©UCLA

Forscher des Eli and Edythe Broad Center of Regenerative Medicine and Stem Cell Research an der University of California, Los Angeles (UCLA), USA, werden ihre neuesten Forschungs- und klinischen Studienergebnisse auf der 66. Jahrestagung und Ausstellung der American Society of Hematology (ASH) präsentieren.

Die Tagung, die vom 4. bis 10. Dezember 2024 in San Diego und online stattfindet, bringt mehr als 18.000 Experten aus fast 100 Ländern zusammen und stellt die weltweit größte Versammlung von Hämatologie-Experten dar.

Blutstammzell-Gentherapie gegen ADA-SCID: Erfolgreiche Langzeitergebnisse

Die Schwere kombinierte Immundefizienz (SCID) durch Adenosin-Desaminase (ADA)-Mangel, kurz ADA-SCID, ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der Babys ohne Immunsystem geboren werden. Derzeit gibt es nur wenige Therapieoptionen – und keine von der FDA zugelassenen Heilungsmöglichkeiten.

Unter der Leitung von Seniorautor Prof. Donald Kohn hebt das Abstract 1051 bei der ADH-Jahrestagung 2024 die Ergebnisse der Langzeitnachuntersuchung von 62 Patienten hervor, die in klinischen Studien an der UCLA und dem Great Ormond Street Hospital in London mit einer Blutstammzellen-Gentherapie gegen den Immunsystemdefekt behandelt wurden.

Nach median 7,5 Jahren hatten 100% der Patienten überlebt und 96 Prozent zeigten eine anhaltende Wiederherstellung des Immunsystems. Die Ergebnisse repräsentieren 473 kumulative Jahre an Patientennachbeobachtung und umfassen Patientendaten elf Jahre nach der Behandlung. Dr. Katelyn Masiuk, klinische Projektleiterin im Labor von Kohn, wird diese Ergebnisse am Montag, den 9. Dezember präsentieren.

Aufdeckung der molekularen Mechanismen, die das Fortschreiten von Leukämie vorantreiben

Eine große Herausforderung bei der Behandlung von Leukämie besteht darin, zu verstehen, wie diese Krebszellen ihre genetischen und metabolischen Prozesse verändern, um zu überleben und zu wachsen. Prof. Dinesh Rao untersucht, wie das RNA-bindende Protein IGF2BP3, das in vielen Leukämien in hohen Konzentrationen vorkommt, den Stoffwechsel und die Genexpression von Krebszellen reguliert.

Mithilfe fortschrittlicher Techniken wie Metabolomik und RNA-Sequenzierung konnte Raos Forschungsteam aufdecken, wie IGF2BP3 Stoffwechselwege beeinflusst, die für das Überleben von Krebs unerlässlich sind. Es wurde festgestellt, dass eine experimentelle, präklinische Hemmung von IGF2BP3 die Fähigkeit der Leukämiezellen zerstört, Energie zu verstoffwechseln und zelluläre Veränderungen durchzuführen, die für ihr Wachstum erforderlich sind. Die Erkenntnisse könnten als Grundlage für innovative therapeutische Strategien dienen, die auf metabolische Schwachstellen bei Blutkrebs abzielen. Dr. Gunjan Sharma, Postdoktorand im Labor von Rao, wird diese Erkenntnisse am Sonntag, den 8. Dezember, vorstellen (Abstract 2743).