Überlastungsschäden im Laufsport26. August 2024 Bild: Johannes, KI-generiert stock.adobe.com Wenn die Achillessehne schlapp macht und sich die Sehnenplatte unter dem Fuß entzündet. Diagnostik, Therapie und Prävention. Laufen ist gesund – soweit die Füße tragen. Doch Voraussetzung sind das richtige Trainingsprogramm und die geeignete Belastung. Wird dies ignoriert, kann es hartnäckige Überlastungsschäden im Laufsport geben. So können beispielsweise die Sehnen am oberen und unteren Sprunggelenk einen Schaden nehmen (Tendinopathien). Oder die Sehnenplatte unter dem Fuß kann sich schmerzhaft verändern und entzünden, zumeist an der Ferse (Plantarfasziitis). Wie man solche Erkrankungen erkennt und behandelt und vor allem, wie man vorbeugen kann – darüber referiert Dr. Sarah Schröter, Assistenzärztin im Zentrum für Muskuloskelettale Chirurgie am Klinikum Osnabrück auf dem 15. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (29.-31. August 2024). Die Plantarfasziitis kann durch Faktoren wie Übergewicht, Fußfehlstellungen und bestimmte Sportarten begünstigt werden. Typische Symptome sind stechende Schmerzen beim Aufstehen, die bei Belastung stärker werden. Die Behandlung umfasst gezielte Kräftigungsübungen, Dehnübungen, Schonung, Schmerzmitteleinahme oder physikalische Verfahren wie die Stoßwellentherapie. Achillessehnenbeschwerden, die oft durch eine Überlastung entstehen, sind häufig schleichend und können langwierig sein. Eine Tendinopathie kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Sie kann zu Mikrorissen, Schwellungen, Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führen und erfordert eine lange Rehabilitations- und Heilungszeit. Chronische Tendinopathien führen häufig zu einem weniger belastbarem Gewebe. Ein Achillessehnenriss resultiert oft aus einer Tendinopathie oder starker Überlastung, begleitet von plötzlichen starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Von Sehnenüberlastungen im Laufsport sind Sportler aller Altersgruppen betroffen. Während Männer häufig akut einen Riss der Achillessehne erleiden, teilen sich die chronischen Tendinopathien auf beide Geschlechter auf. „Hervorgerufen werden Tendinopathien vor allem in Sportarten mit Sprung- und Schnellkraft, wie zum Beispiel bei Sprintern, aber auch im Volleyball, Badminton und Basketball. Es kann aber auch Unsportliche treffen, die zu schnell loslegen wollen, stark übergewichtige Menschen und Sportler mit falschem Schuhwerk ebenso“, so Schröter. Sind degenerative Prozesse mit im Spiel, könnten die Sehnen sogar reißen. Die Diagnostik umfasst laut der Expertin eine ausführliche Anamnese und eine körperliche Untersuchung. Zusätzlich könne gezielt der Schmerz bei Druck ausgelöst werden, um die Diagnose sichern. Auch Ultraschall werde zu Hilfe genommen, um Veränderungen an der Sehne zu sehen. Während akute Sehnenrisse oftmals operativ versorgt werden, steht bei den Tendinopathien die konservative Behandlung an erster Stelle. Behandlungen umfassen Schmerzlinderung durch Kälteanwendungen, manuelle Therapie und Trainingstherapien. Zugleich werden Umfang und Intensität des Trainings im jeweiligen Sport angepasst. Kortisonspritzen sind aufgrund negativer Langzeiteffekte nicht empfehlenswert. Entscheidend zur Prävention überlastungsbedingten Verletzungen ist eine intelligente Trainingssteuerung unter Berücksichtigung der Erholungsfähigkeiten. Sehnengewebe benötigt eine lange Zeit, um sich anzupassen. Dies muss unter der beabsichtigten Steigerung der Trainingsbelastung und der Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden.
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