Ulmer Pionier des Rettungswesens geehrt: Stiftung BINZ fördert Ahnefeld-Stiftungsprofessur für Notfallmedizin

Freuen sich über die Einrichtung der Ahnefeld-Stiftungsprofessur (v.l.): Universitätspräsident Michael Weber; Hans-Dieter Lippert; Annette Thierer (Vorstandsmitglieder der Stiftung BINZ); Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät, und Bettina Rottke, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums. Foto: Elvira Eberhardt/Uni Ulm

Die dem Rettungswesen verpflichtete Stiftung BINZ fördert in den kommenden fünf Jahren eine Stiftungsprofessur an der Universität Ulm. Diese wird benannt nach einem Ulmer Pionier der Notfallmedizin, Prof. Friedrich Wilhelm Ahnefeld, der jahrzehntelang einen engen Austausch zur Stiftung pflegte.

Nach Angaben der Universität Ulm wurde die Stiftungsvereinbarung am Donnerstag, den 23. Februar 2023, durch Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung sowie der Universität und des Universitätsklinikums unterzeichnet.

Die Stiftung BINZ fördere die Einrichtung der Ahnefeld-Stiftungsprofessur für Notfallmedizin an der Universität Ulm im Gedenken an den bedeutenden Anästhesiologen Friedrich Wilhelm Ahnefeld (1924 – 2012), heißt es von der Universität Ulm. Der Ulmer Mediziner und Ehrenbürger der Universität Ulm gilt als einer der Pioniere der modernen Notfallmedizin und hat maßgeblich zur Reorganisation des Rettungsdienstes in Deutschland beigetragen. Ahnefeld war unter anderem Oberstarzt am Bundeswehrkrankenhaus Ulm sowie Ärztlicher Direktor der Anästhesiologischen Klinik am Universitätsklinikum Ulm. Rund zwanzig Jahre hatte er den Ulmer Lehrstuhl für Anästhesiologie inne. Die Stiftung BINZ fördert die präklinische Notfallmedizin und das Rettungswesen seit ihrer Gründung im Jahr 1987.

Die Idee zur Stiftungsprofessur sei vor rund einem Jahr entstanden, erklärt die Universität. Durch die guten Kontakte zur Ulmer Universitätsmedizin habe das Vorhaben rasch umgesetzt werden können. „Eine großzügige Spende an die Stiftung BINZ hat es uns ermöglicht, der Universität Ulm über die nächsten fünf Jahre die Mittel zur Finanzierung der Ahnefeld-Stiftungsprofessur für Notfallmedizin zur Verfügung zu stellen. Mit der Namensgebung wollen wir bewusst an Prof. Ahnefeld erinnern, dessen Verdienste um das Rettungswesen in Deutschland, aber vor allem auch in Ulm nicht in Vergessenheit geraten sollen“, sagte Dr. Hans-Dieter Lippert, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, bei der Unterzeichnung des Stiftungsvertrags.

Für die Ulmer Universitätsmedizin bedeute die neue Stiftungsprofessur einen Ausbau der bestehenden Infrastruktur und stärkt die Arbeit des „Trauma-SFB“, des Sonderforschungsbereich 1149 „Gefahrenantwort, Störfaktoren und regeneratives Potential nach akutem Trauma“ an der Universität. „Die präklinische Notfallmedizin ist entscheidend für die bestmögliche Versorgung der Traumapatienten. Die Ahnefeld-Stiftungsprofessur bedeutet nicht nur eine weitere Stärkung der exzellenten Ulmer Traumaforschung, sondern wird auch die Schwerpunktsetzung in der notfallmedizinischen Ausbildung im Ulmer Trainingshospital ‚To Train U‘ hervorragend ergänzen. Daher freuen wir uns besonders über die Einrichtung dieser Professur“, betont der Dekan der Medizinischen Fakultät Prof. Thomas Wirth.

Angesiedelt ist die Stiftungsprofessur in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Uniklinik unter der Leitung von Prof. Bettina Jungwirth. Ausgestattet wird sie mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre. Die neu geschaffene Ahnefeld-Stiftungsprofessur für Notfallmedizin soll laut Universitätsangaben im Laufe des Jahres im Rahmen eines ordentlichen Berufungsverfahrens zur Besetzung ausgeschrieben werden. Die Stiftung BINZ sei hierin nicht involviert.