Umfrage: Schlafapnoe-Patienten erwarten mehr digitale Therapieangebote6. Mai 2025 Foto: sunakri/stock.adobe.com Wie schätzen Schlafapnoe-Patientinnen und -Patienten die Qualität und Leistung der Hilfmittelversorgung ein? Dieser Frage ging das Hilfsmittelversorgungs-Barometer 2025 – eine bundesweite Online-Umfrage des Industrieverbandes Spectaris nach. Im Rahmen der Umfrage wurden im Zeitraum von August bis Dezember 2024 insgesamt 2.455 Patienten und Patientinnen in aktiver PAP (Positive Airway Pressure)-Therapie zu ihren Therapie-Erfahrungen und -erwartungen befragt. Die Umfrage habe dabei einige zentrale Erkenntnisse geliefert, die für die Weiterentwicklung der Hilfsmittelversorgung von großer Bedeutung sind, so heißt es in einer Spectaris-Mitteilung. Laut Erhebung sind lange Wartezeiten für die Polysomnographie beim Therapieeinstieg eine der größten Herausforderungen. Diagnose und Therapieentscheidung liegen in den Händen der Fachärzte: Vor allem Schlafmediziner oder Pneumologen, spielen für beides eine maßgebliche Rolle, während andere Akteure wie Hausärzte eine nachgeordnete Bedeutung haben. Allerdings erhalten die befragten Patienten und Patientinnen auch von Fachärzten oft zu wenig Aufklärung zu alternativen nichtinvasiven Therapiemöglichkeiten zur PAP-Therapie wie Unterkieferprotrusi-onsschienen (UKPS) oder Lagerungshilfen. Die Befragten sind insgesamt mit dem Therapie-Equipment und mit der Betreuung durch ihren Hilfsmittelversorger zufrieden, insbesondere im Hinblick auf die Servicequalität. Die Befragten schätzen ganz besonders die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Schnelligkeit sowie Effizienz in der Versorgung. Als wichtigste Gründe für einen möglichen Therapieabbruch wurden der mangelnde Schlafkomfort mit Maske und Gerät und die als kompliziert wahrgenommene Handhabung der Technik benannt. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich eine digitale Therapiebegleitung, um so den eigenen Therapieerfolg besser einschätzen zu können und die Therapie-Motivation zu erhöhen. Rund 40 Prozent der Befragten nutzen bereits Gesundheitsapps, vor allem zur Messung von Gesundheitswerten. Dabei handelt es sich aber nur selten um erstattungsfähige digitale Gesundheitsanwendungen. Krankenkassen bieten nach Einschätzung der Befragten bislang wenig aktive Unterstützung bei innovativen Versorgungslösungen wie Gesundheitsapps oder Telemonitoring. Grundsätzlich werden telemedizinische Angebote klar bevorzugt, während KI-gestützte Beratung aktuell noch skeptisch gesehen wird. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen für Spectaris deutlich die Bedeutung des persönlichen Kontaktes zu Fachärzten und Hilfsmittel-Leistungserbringern. Dieser sei der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Versorgung. Aber auch eine stärkere Digitalisierung in der Hilfsmittelversorgung könne entscheidend zur Verbesserung von Therapieerfolg und Lebensqualität beitragen. Marcus Kuhlmann, Leiter der Medizintechnik bei Spectaris, kommentiert die Umfrageergebnisse: „Diese Umfrage zeigt ganz klar: Die Patienten und Patientinnen sind nicht nur bereit für digitale Lösungen – sie erwarten diese vielmehr! Jetzt sind Politik, Krankenkassen, Versorger und Fachärzte gefordert, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Es ist höchste Zeit, dass wir die Möglichkeiten, die digitale Tools in der Hilfsmittelversorgung bieten, nun auch endlich nutzen und den Betroffenen regelhaft zugänglich machen.” Kuhlmann ergänzt: “Die Umfrage unterstreicht außerdem die zentrale Rolle der Hilfsmittelversorger bei der Therapiebegleitung, insofern sie den Patientinnen und Patienten helfen, ihr Therapieerlebnis zu verbessern und Thera-pieabbrüche zu reduzieren. Damit leisten die Hilfsmittelversorger zugleich einen wichtigen Beitrag zur Kostendämpfung in der Hilfsmittelversorgung, der in der gesundheitspolitischen Diskussion viel stärker anerkannt werden muss.”
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