UN-Bevölkerungsfonds und Charité stellen neues Programm zur Förderung für Frauengesundheit

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Der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) hat auf dem World Health Summit in Berlin sein neues Programm „WomenX Collective“ zur Förderung für Frauengesundheit, insbesondere der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, vorgestellt.

Im Rahmen der Vorstellung wurde gemeinsam mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) ein Hub in einem geplanten globalen Netzwerk von Zentren eröffnet. Die UNFPA und die Charité wollen mit ihrer neuen Partnerschaft die Frauengesundheit vor allem in Ländern mit mittlerem und niedrigerem Einkommen voranbringen. Denn in diesem Bereich fehle es nach wie vor an Lösungen und finanziellen Mitteln, heißt es in der Pressemitteilung.

„Jede Minute sterben weltweit zwei oder mehr Frauen aufgrund von unzureichender medizinischer Versorgung an Brust- oder Gebärmutterhalskrebs oder an Schwangerschaftskomplikationen“, so Dr. Natalia Kanem, Executive Director, UNFPA. „Mit dem ‘WomenX Collective’-Programm wollen UNFPA und die Charité daher dazu beitragen, innovative Gesundheitslösungen in unterversorgte Gegenden zu bringen und die bestehende Gesundheitslücke für Frauen weltweit zu schließen“, fügt sie hinzu.

„Die Gesundheit von Frauen ist nach wie vor zu wenig erforscht und auch nicht ausreichend finanziert“, sagt Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Partner des ‘WomenX Collective’-Programms. Er fährt fort: „Wir sind von dem kollaborativen und integrativen Ansatz von ‘WomenX Collective’ überzeugt – daher bin ich froh, dass die Charité hier einen Beitrag leisten kann. Um Frauengesundheit nachhaltig zu adressieren, brauchen wir starke Partnerschaften mit Institutionen aus dem globalen Norden und Süden.“

Erste Förderzusagen

Mit den ersten Förderzusagen internationaler Unterstützer, darunter der Children’s Investment Fund Foundation (CIFF) und Organon & Co., und einer Spende der Deutschen Postcode Lotterie zielt das „WomenX Collective“-Programm darauf ab, bis 2030 mindestens 100 Mio. US-Dollar [ca. 92 Mio. Euro] an katalytischen Investitionen aufzubringen, um Frauengesundheitsprojekte zu unterstützen, innovative Lösungen lokal zu skalieren und sektorübergreifend zu fördern, heißt es in der Pressemitteilung. Auf diese Weise könnten mindestens 10,4 Millionen ungewollte Schwangerschaften, 3,2 Millionen unsichere Abtreibungen und 21.000 Todesfälle bei Müttern verhindert werden, heißt es weiter. Mit dem Netzwerk aus Hub-Zentren will das Programm nach eigenen Angaben Erfahrungswerte und fachliche Expertise aus verschiedenen Ländern und Regionen sowie moderne Technologien und nachhaltige Finanzierung zusammenführen. Dem Büro in Berlin wird 2025 ein Hub in Nairobi folgen.