Unabhängig von Luftverschmutzung: Körperliches Training nützt Rauchern12. Oktober 2018 Foto: © djile – Fotolia.com Unabhängig von der dort herrschenden Luftverschmutzung können aktive Raucher in europäischen Städten von einer regelmäßigen körperlichen Aktivität mit einer besseren Lungenfunktion profitieren. Das zeigt eine neue Studie des Barcelona Institute of Global Health (ISGlobal), an der mehr als 4500 Probanden teilnahmen. Die Arbeit entstand im Rahmen des Projektes „Ageing Lungs in European Cohorts“ (ALEC), das vom Imperial College London koordiniert wird. Bereits in einer älteren Studie aus demselben Projekt hatten Wissenschaftler herausgefunden, dass regelmäßige körperliche Aktivität bei Rauchern mit einer besseren Lungenfunktion assoziiert ist – dabei wurde jedoch der Grad der Luftverschmutzung im Umfeld der Untersuchten nicht berücksichtigt. In der neuen Studie nun wurde analysiert, ob das Ausmaß der Luftverschmutzung am Wohnort der Probanden – ermittelt als Jahresdurchschnitt der Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub (PM2,5 und PM10) – Auswirkungen auf den Effekt körperlicher Aktivität auf die Lungenfunktion besitzt. Untersucht wurden sowohl aktive Raucher als auch Niemalsraucher. Die Wissenschaftler analysierten Daten von 2801 Nichtrauchern und 1719 Rauchern aus neun europäischen Ländern (Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, Spanien, Schweden, Schweiz und Großbritannien), die am European Community Respiratory Health Survey (ECRHS) teilnahmen. Die Probanden, die bei Eintritt in die Studie zwischen 27 und 57 Jahre alt waren, wurden zehn Jahre lang nachbeobachtet. Während dieser Zeit wurden sie als körperlich aktiv eingestuft, wenn sie mindestens zweimal pro Woche und für mindestens eine Stunde trainierten. Die Lungenfunktion wurde mittels Spirometrie beurteilt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass regelmäßige körperliche Aktivität bei aktiven Rauchern mit einer höheren Lungenfunktion verbunden war, unabhängig von der Luftverschmutzung. In Bezug auf Niemalsraucher schien körperliche Aktivität in Gebieten mit geringer oder mittelstarker Luftverschmutzung Vorteile für die Lungenfunktion zu haben, wobei allerdings die Resultate für städtische Regionen mit stärkerer Luftverschmutzung weniger eindeutig waren. Elaine Fuertes, Erstautorin der Publikation, betont, dass “die Ergebnisse die Aussage bekräftigen, dass körperliche Aktivität der Gesundheit – und auch der Lungengesundheit – zugutekommt.” Die Daten deuteten jedoch darauf hin, dass die Vorteile körperlicher Aktivität bei Nichtrauchern geringer sein könnten, wenn diese in Städten mit einem hohen Maß an Luftverschmutzung lebten. “Wenn dies bestätigt wird, bedeutet das, dass Maßnahmen zur Kontrolle der Luftqualität den Nutzen von Strategien zur Förderung der körperlichen Aktivität erhöhen würden”, fügt sie hinzu. „Viele Formen körperlicher Aktivität finden im Freien statt, wie Radfahren, Gehen oder Joggen, und eine aktive Fortbewegung wird als eine Methode zur Verringerung der Luftverschmutzung und eines sitzenden Lebensstils beworben. Daher ist es wichtig zu verstehen, in welcher Beziehung Luftverschmutzung, körperliche Aktivität und Lungenfunktion stehen, wenn Entscheidungen in den Bereichen öffentliche Gesundheit und Stadtplanung getroffen werden sollen“, urteilt Judith Garcia-Aymerich, Seniorautorin und Leiterin des Programms für nicht übertragbare Krankheiten und Umwelt bei ISGlobal.
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