Unbekannter Primärtumor – Roboterassistierte Mukosektomie

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Eine akuteuelle Fallstudie untersuchte den diagnostischen Einsatz der Mukosektomie der Zungenbasis bei “Krebs mit unbekanntem Primärtumor”.

Die Diagnose „Krebs bei unbekanntem Primärtumor“ wird gestellt, wenn der behandelnde Arzt trotz aller verfügbaren diagnostischen Tests den Ursprung der Erkrankung nicht identifizieren kann. Trotz weit verbreiteter Empfehlungen gibt es keinen Konsens hinsichtlich der diagnostischen Interventionen, ebenso wenig in welcher Reihenfolge die Tests anzuwenden sind.

Kleinere Tumore, die auf der Zungenbasis lokalisiert sind, können konventionellen Diagnoseverfahren entgehen. Angesichts der Schwierigkeiten, die Zungenbasis zu untersuchen, beläuft sich die gegenwärtige Praxis häufig auf eher zufällig gesetzte Biopsien, was zu einer sehr unbeständigen Erkennungsrate führt. Die roboterassistierte Entfernung der Zungenbasis (hier: Mukosektomie der Zungenbasis) kann die Diagnosestellung vereinfachen.

Im Rahmen einer retrospektiven Fallstudie konnte der Primärtumor in der Zungenbasis bei 53 Prozent der Patienten (n=17) identifiziert werden. Bei 15 dieser Patienten (88 %) lag der Tumor auf der ipsilateralen Zungenbasis, während er in 2 Fällen in der kontralateralen Zungenbasis lag. Die roboterassistierte trans­orale Mukosektomie erhöht die Möglichkeit zur Identifikation des Tumors in über 50 Prozent der Fälle, die ansonsten als „Krebs bei unbekanntem Primärtumor“ diagnostiziert würden. (am)