Uniklinik Bonn fördert Nachwuchskräfte virtuell: Laparoskopie-Trainer simuliert Bauchoperationen

Philipp Lingohr, Philipp Bergedieck und Nils Sommer (v.l.) simulieren einen Eingriff am Laparoskopie-Trainer. (Foto: © Rolf Müller/Universitätsklinikum Bonn)

Das Lehreteam der Chirurgie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) setzt modernste Laparoskopie-Trainer ein, um Medizinstudierende und Assistenzärztinnen und –ärzte an moderne Operationstechniken heranzuführen. Neben Grundlagenübungen können am Trainer auch verschiedene Operationen simuliert werden.

„Mit dem Laparoskopie-Trainer können einzelne OP-Schritte realistisch simuliert werden, sodass jüngere Kolleginnen und Kollegen sehr gut auf reale OPs vorbereitet sind“, erklärt PD Dr. Philipp Lingohr, Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKB. Operationen, die man mit dem virtuellen Trainer üben kann, sind zum Beispiel eine Blinddarm- oder Gallenblasenentfernung, aber auch Eingriffe an der Niere oder der Leber.

Auch in das chirurgische Ausbildungsprogramm der Medizinstudierenden ist das Training mittlerweile fest integriert. „Auf diese Weise können wir unseren Studierenden einen realistischen Einblick in die OP-Techniken gewähren und sie erste Schritte durchführen lassen, was im realen OP so nicht möglich wäre“, sagt Dr. Nils Sommer, der für die studentische Lehre verantwortliche Oberarzt. Während Studierende eher über Basisübungen an die Technik herangeführt werden oder leichte Eingriffe ausprobieren, trainieren Assistenzärzte der chirurgischen Klinik komplexere OPs.

Dabei gibt der Trainer genaue Anweisungen. Der Operateur blickt auf einen Bildschirm, der eine OP-Szene darstellt. Die Hände sind in einem Handgriff, der auf dem Bildschirm – je nach Eingriff – aber verschiedene Instrumente simulieren kann. Wenn ein Organ damit berührt wird, gibt es einen spürbaren Widerstand, wie beim realen Patienten. Wenn der fiktive Patient beim Üben verletzt wurde, schlägt der Trainer Alarm.

„Die Einbindung des Trainers in die Weiterbildung dient vor allem der Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten am UKB. Wenn hier etwas nicht auf Anhieb funktioniert, ist das nicht schlimm und es kann ohne Druck geübt werden“, so Philipp Bergedieck, Assistenzarzt in Weiterbildung der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Und nicht nur die Patienten gewinnen an Sicherheit, auch Studierende fühlen sich nach einem Training deutlich besser vorbereitet auf die medizinische Praxis und konnten sich einmal ohne Risiko ‚im OP‘ ausprobieren.