Uniklinik Dresden: Thomas folgt auf Wirth

Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums begrüßt Christian Thomas zu Beginn seiner Tätigkeit als Direktor der Klinik für Urologie (v. l.). Foto: Uniklinikum Dresden / Marc Eisele

Prof. Christian Thomas aus Mainz ist seit 14.01.2019 Nachfolger von Prof. Manfred Wirth als Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden.

Nach Angaben der Klinik verfügt Thomas über ein großes chirurgisches und onkologisches Erfahrungsspektrum und setzt in Dresden seine Forschungen zu Prostatakrebs-Biomarkern und zur zielgerichteten Therapie fort. Der neue Chefarzt sei ein erfahrender Operateur, der über eine hohe Expertise auf dem Gebiet schonender minimalinvasiver und roboterassistierter OP-Verfahren verfüge und sich als Forscher frühzeitig auf onkologische Themen spezialisiert habe, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

Mit jährlich gut 5600 stationären Patienten und einem über 100-köpfigen Team – darunter 30 Ärztinnen und Ärzte sowie mehr als 70 Pflegende – gehört die Dresdner Uniklinik für Urologie deutschlandweit zu den größten Kliniken ihrer Art. „Ich übernehme eine sehr renommierte Klinik mit einem maximal ausgebauten Behandlungsspektrum. Zudem bietet mir das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden ein ideales Umfeld, um die uroonkologische Forschung voranzutreiben“, sagt Thomas zu den Beweggründen seines Wechsels nach Dresden.

„Im Berufungsverfahren haben wir Herrn Thomas als zielstrebigen wie auch versierten Arzt kennengelernt, der uns mit seinen Expertisen als Operateur, Forscher und Hochschullehrer, aber auch als Klinikmanager überzeugt hat. Ich bin mir sicher, dass er eine Idealbesetzung für die Dresdner Hochschulmedizin ist und deren Werte lebt“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. „Das Berufungsverfahren für die W-3-Professur der Urologie hat uns erneut gezeigt, welches hohe Renommee die Dresdner Hochschulmedizin und das Fachgebiet besitzen“, ergänzt Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.

Forschung zu Liquid Biopsy und Targeted Therapy

Thomas hat sich bereits während seiner Facharztausbildung auf die Uro­onkologie spezialisiert und in dieser Zeit Ergebnisse mehrerer Forschungsprojekte hochrangig publizieren können. Sein Schwerpunkt liegt hierbei in der Untersuchung neuartiger Biomarker sowie Ausschaltung von Signalwegen, die das Tumorwachstum fördern. Er fokussierte sich hierbei auf den UPA-Rezeptor in zirkulierenden Tumorzellen von Prostatakarzinompatienten. Der Wissenschaftler konnte belegen, dass der Nachweis des UPA-Rezeptors in den Tumorzellen mit einer verschlechterten Prognose nach radikaler Prostatektomie vergesellschaftet ist.

Als weiteren Biomarker konzentrierte sich Prof. Thomas auf das Protein Stat5, das normalerweise für die Regulierung von Zellteilung und Zellwachstum zuständig ist. Beim Prostatakarzinom wird angenommen, dass sich der Tumor die Eigenschaften dieses Proteins zunutze macht und durch deren vermehrte Bildung das eigene Wachstum anregt. Die Höhe des Stat5-Anteils im Prostatagewebe des Krebspatienten gibt dies dem Arzt einen Hinweis auf die Aggressivität und das fortgeschrittene Stadium des Prostatakarzinoms. Thomas zeigte zudem auf, dass Stat5 durch molekularbiologisch wirkende Medikamente zielgerichtet ausgeschaltet und das Tumorwachstum damit verlangsamt werden kann. Für ein neues Medikament, das den AKT-Signalweg hemmt und bereits in klinischen Studien untersucht wird, habe der Uroonkologe wichtige experimentelle Vorarbeiten geleistet, heißt es in der Mitteilung.

(Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik für Urologie / ms)