Uniklinikum Jena: Deutschlands erstes Zentrum für Intensivmedizin

Michael Bauer während der COVID-19-Pandemie auf einer der Intensivstationen am UKJ. (Foto: ©Rodigast/UKJ)

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat seine Zentrums-Regelungen um die Zentren für Intensivmedizin erweitert. Als erste Klinik in Deutschland kann das Universitätsklinikum Jena ein solches ausweisen.

Damit das Universitätsklinikum Jena ein Zentrum für Intensivmedizin ausweisen kann, muss es besondere Qualitätskriterien erfüllen. Dazu zählen unter anderem intensivmedizinisch ausgebildetes bzw. qualifiziertes Personal, die Kapazität von mindestens 30 High-Care-Intensivbetten, die apparative Ausstattung für alle relevanten bildgebenden Verfahren, eine Rund-um-die-Uhr Aufnahmebereitschaft für Akutfälle sowie die Verfügbarkeit von zehn der wichtigsten Fachdisziplinen, z.B. Kardiologie, Gastroenterologie, Neurologie, Onkologie, Pädiatrie, Viszeralchirurgie, Transplantationschirurgie oder Herzchirurgie. Vorausgesetzt werden zudem palliativmedizinische und psychologische Betreuungsmöglichkeiten, sowohl für Patienten und Angehörige als auch für das Zentrumsteam.

Zu den wesentlichen Aufgaben des Zentrums für Intensivmedizin gehören neben der Patientenversorgung auch Fallkonferenzen mit anderen Krankenhäusern per Videoübertragung, was lebensbedrohliche Komplikationen von Intensivpatienten im Krankenhaus reduzieren kann. „Wir freuen uns, als erstes Zentrum für Intensivmedizin in Deutschland gelten zu dürfen“, sagt Prof. Michael Bauer, Direktor der Klinik für Intensivmedizin und Anästhesiologie am UKJ. „Die Versorgung von COVID-19-Patienten in der Pandemie hat die Leistungsfähigkeit von Intensivzentren deutlich gemacht. Das beispielsweise vom UKJ koordinierte teleintensivmedizinische Netzwerk SAT4COV ermöglichte seinerzeit bereits über Live-Schaltungen zu den Expertinnen und Experten nach Jena die spezialisierte Behandlung von COVID-19-Patienten auf Intensivstationen in ganz Thüringen. Das Netzwerk blieb bestehen, wuchs stetig und unterstützt heute unter dem Namen InTeliNet, die Behandlung von Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen thüringenweit zu verbessern.“

Zentren für Intensivmedizin übernehmen besondere Aufgaben und erhalten dafür von den Krankenkassen eine Vergütung zusätzlich zu den Fallpauschalen. Hierzu gehören neben der hochspezialisierten Patientenversorgung oder Telemedizinischen Fallkonferenzen auch die grundsätzliche Beratung anderer Krankenhäuser mit intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten oder Fort- und Weiterbildungsangebote für vernetzte Krankenhäuser.