Universität Regensburg: Drittmittel für neuartige Testsysteme in der Brustkrebsforschung

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Ein Forschungsprojekt zu Brustkrebs der Universität Regensburg wird durch ein Förderprogramm für Mammakarzinome von einem US-amerikanischen Pharmazie- und Biotechnologieunternehmen* mit 55.000 Euro unterstützt.

Für die Entwicklung zielgerichteter Therapien bei Brustkrebs sind komplexe Tests notwendig, um die genaue Art des Tumors zu bestimmen aber auch seine Ansprechbarkeit auf neue Wirkstoffkandidaten. Diese Tests zu vereinfachen ist das Ziel des Projekts mit dem Titel „Innovatives 3D-in-vivo-Tumormodell für personalisierte Bestimmung prädiktiver Biomarker beim Mammakarzinom“ (kurz 3D-PräBioMamma) von Prof. Silke Härteis und Prof. Ramona Erber von der Universität Regensburg.

Innovative Testsysteme könnten die Entwicklung neuer personalisierter Therapieansätze in Zukunft rasant beschleunigen. Das Ziel der Forscher ist das CAM-Modell auf seine Tauglichkeit für den Einsatz solcher Tests zu prüfen. Beim CAM-Modell ersetzt die Chorion-Allantois-Membran klassische Tierversuche. In dem Projekt wollen die Forscher zeigen, dass die Zielstrukturen für innovative zielgerichtete Therapien im humanen Tumorgewebe vor und nach der Kultivierung auf der Chorion-Allantois-Membran erhalten bleiben, heißt es in der Pressemitteilung er Universität Regensburg. Das CAM-Modell könnte daher zukünftig als kosteneffizientes und zeitsparendes Modell für in-vivo-Medikamententests in Echtzeit dienen und Tierversuche ersetzen, heißt es weiter.

Im Detail wird zum einen die immunhistochemisch basierte Expression therapeutisch angreifbarer Biomarker in Gewebeproben von Patienten mit Mammakarzinom vor und nach der Kultivierung im CAM-Modell untersucht und verglichen. Zum anderen werden diese Biomarker auch an in der CAM kultivierten Mammakarzinom-Zelllinien, die verschiedene molekulare Subtypen reflektieren, analysiert und mit der Expression im Patientengewebe verglichen. Insgesamt liegt der Fokus auf zwei molekularen Subtypen des Mammakarzinoms, nämlich Luminal B und triple-negativ, für die die Erforschung weiterführender zielgerichteter Therapien klinisch relevant ist, so die Forscher.

* Das US-amerikanische Pharmazie- und Biotechnologieunternehmen Gilead Sciences beschäftigt nach eigenen Angaben rund 18.000 Mitarbeiter an Standorten in Nordamerika, Europa und Australien und forscht an Therapien für Erkrankungen wie HIV, Hepatitis B, C und D und COVID-19.