Universitätsklinikum Jena erhält DDG-Zertifizierung „Diabetes & Schwangerschaft“

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Das Universitätsklinikum Jena wurde mit der Zertifizierung „Diabetes & Schwangerschaft“ durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ausgezeichnet. Insgesamt gibt es aktuell in Deutschland nur acht Zentren mit dieser Zusatzkompetenz.

In Mitteldeutschland ist das Thüringer Universitätsklinikum nach eigenen Angaben die einzige Anlaufstelle. Immer mittwochs werden Patientinnen mit Diabetes Typ-1 und Typ-2 sowie Schwangerschaftsdiabetes in der Diabetes-Sprechstunde der Jenaer Geburtsmedizin untersucht. Parallel dazu schauen die Kollegen der Diabetesambulanz der Klinik für Innere Medizin III, dass der Blutzucker möglichst optimal für die Schwangerschaft eingestellt ist.

Bedeutend sei auch die Therapietreue der Frauen mit Diabetes. „Es ist äußerst wichtig für Mutter und Kind, dass sich die Frauen auch an die Therapie halten“, betont Dr. Sebastian Schmidt, Oberarzt des Funktionsbereiches Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen der Klinik für Innere Medizin III.

Das Wohl von Mutter und Kind stets im Blick

Den Rundumblick für das Kind im Mutterleib hat das Kompetenzzentrum für Diabetes und Schwangerschaft am UKJ. „Nicht nur der Blutzucker, sondern auch der Blutdruck und die Nierenfunktion werden bei uns kontrolliert. Wir beraten gemeinsam unsere Patientinnen schon ab Kinderwunsch“, sagt Friederike Weschenfelder vom UKJ. Neben den Patientinnen mit Diabetes-Typ-2 kümmert sich das Kompetenzzentrum auch um Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes. Hier gibt es Unterschiede. „Im Gegensatz zum Diabetes Typ-1 und 2 tritt ein Schwangerschaftsdiabetes erst während der Schwangerschaft auf und verschwindet in der Regel danach auch wieder. Es kann sich aber auch längerfristig ein Typ-2-Diabetes entwickeln“, erklärt die Geburtsmedizinerin. Insbesondere bei vorbestehendem Diabetes besteht ein höheres Risiko für Fehlbildungen, jedoch bei allen Formen des Diabetes in der Schwangerschaft das Risiko für zu große Kinder und auch weitere Komplikationen. Hier besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem jeweiligen Risiko und der Blutzuckereinstellung.

Ein großes Plus eines zertifizierten Zentrums sei auch, dass Begleiterkrankungen immer mit behandelt und begleitet werden. „Über kritische Fälle tauschen wir uns meist direkt aus und treffen uns alle zwei Monate routinemäßig zu einer gemeinsamen Fallbesprechung mit den Teams aus beiden Fachdisziplinen“, betont Schmidt.