Universitätsklinikum Leipzig: Therapie-Räume im Cochlea-Implantat-Zentrum erweitert und modernisiert26. Januar 2023 Anerkennende Wort von UKL-Vorstand Christoph Josten (4.v.l.) an die Mitarbeitenden des CIZL um Michael Fuchs (5.v.r.) während der kleinen Feierstunde zur Eröffnung der neuen Räume in der Paul-List-Straße. Foto: Stefan Straube / UKL Den Patientinnen und Patienten des Cochlea-Implantat-Zentrums (CIZL) am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) stehen für Reha und Nachsorge nun größere und modernere Räume zur Verfügung. Bei laufendem Betrieb sind in den vergangenen Monaten Teile des Hauses 11 in der Paul-List-Straße grundlegend erneuert und an die notwendigen, akustisch bedingten Besonderheiten angepasst worden. Am Mittwoch, 18. Januar, sind die Räume im Beisein des UKL-Vorstands offiziell eingeweiht worden. Investiert worden waren rund 200.000 Euro. „Unsere CI-Familie wächst weiter“, erklärt Prof. Michael Fuchs, Leiter des CIZL. „Das ist sehr erfreulich, aber daher mussten wir eben personell und auch räumlich erweitern.“ Im Altbau Paul-List-Straße 7, dem Haus 11 des UKL, in dem sich auch der ambulante Augen-OP befindet, nutzte das CI-Zentrum bisher Teile der ersten Etage. Nun ist die komplette zweite Etage hinzugekommen. Gute sechs Monate dauerte der Umbau bei laufendem Betrieb. Von Juli bis Dezember 2022 war der Patientenbetrieb provisorisch in das Haus 1 des UKL in der Liebigstraße umgezogen, alle Maßnahmen konnten uneingeschränkt weiterlaufen. „Das war schon ein größerer Eingriff“, blickt Fuchs zurück. Denn die bisher als Büros genutzten Räume waren damit denkbar ungeeignet für eine audiologische Reha. „Man denke nur an die Lages des Hauses in der Nähe des verkehrsreichen Bayerischen Platzes“, sagt Fuchs. „Wir mussten also unter hohem Aufwand die notwendigen akustischen Sonderbedingungen schaffen.“ Wände wurden verstärkt, neue Türen und Doppelfenster eingesetzt, ein schalldämpfender Boden gelegt und schallschluckende Elemente an Wänden und Decken angebaut. Auch die Elektrotechnik und die Wasseranschlüsse sind hergerichtet worden. Wichtige Ratschläge holte man sich von einer auf akustische Raumbedingungen spezialisierten Firma, die zum Beispiel Tonstudios einrichtet. Aufwand gerechtfertigt: Mehrjähriger Reha-Prozess und lebenslange Nachsorge Warum der Aufwand angemessen und notwendig ist, schildert Fuchs: „Es gibt Hörstörungen, die so ausgeprägt sind, dass sie mit einem Hörgerät nicht optimal versorgt werden können. Sie können bei Kindern als angeborene Schwerhörigkeit oder auch nach einer Hirnhautentzündung auftreten. Ebenso sind Erwachsene nicht selten von einer sich verschlechternden Schwerhörigkeit betroffen, bei der zu einem bestimmten Zeitpunkt Hörgeräte nicht mehr die gewünschte Hörverbesserung erzielen. Bei diesen Schwerhörigkeiten ist das Cochlea Implantat eine Möglichkeit, das Hören zu optimieren“, erläutert er. Ist ein solches CI-Modul bei einem Betroffenen eingepflanzt worden, kommt nach einer Wartezeit von etwa vier Wochen der „spannende Tag der Erstanpassung“, wie es Fuchs nennt. Dann beginnt bei Erwachsenen ein zweijähriger Reha-Prozess mit 30 Therapietagen mit je drei bis vier Therapie-Einheiten. Bei Kindern sind es sogar drei Jahre und 100 Therapietage mit je zwei Einheiten pro Tag, um sie nicht zu überfordern. Nach Abschluss der Reha geht dann die lebenslange Nachsorge los. Erwachsene verbringen dann noch einmal einen ganzen Therapietag im Jahr, Kinder gleich zwei im CIZL. „CI-Zentrum zeigt Vielfalt der Spitzenmedizin am UKL“ „Jetzt wird vielleicht der räumliche und personelle Umfang klar, den wir benötigen“, sagte Zentrumsleiter Fuchs zur Eröffnung. “Wir danken allen Unterstützern, so können wir als großes CI-Zentrum in Sachsen weiterhin wirken.“ Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL, gab den Dank gern an Fuchs zurück: „Sie haben hier so etwas wie einen Leuchtturm für viele Patientinnen und Patienten aufgebaut, Sie vertreten universitäre Medizin!“ Nicht vergessen dürfe man, so Josten, zum Beispiel auch nicht den sozialen Aspekt der Arbeit des CI-Zentrums, drohten nachgewiesenerweise nichtwenige Betroffene in Depressionen zu verfallen, weil sie an Schwersthörigkeit litten. Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand ergänzte: „Das Cochlea-Implantat-Zentrum zeigt auf beeindruckende Weise die Vielfalt an Spitzenmedizin in unserem Klinikum.“ Da die Einrichtung ein Teil der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO) ist, ließ es sich Direktor Prof. Andreas Dietz zur Feierstunde auch nicht nehmen, anerkennende Worte an Fuchs und dessen Team zu richten. Schon früh habe er gemerkt, dass die Zusammenarbeit mit Fuchs eine sehr fruchtbare Partnerschaft werden könne: „Sie haben über Jahre langsam und stetig die nötigen Strukturen für ein solches Zentrum aufgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“
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