Unterstützung für Oldenburger Hörforschung7. September 2022 Die Institutsteilleiter Jens Appell (l.) und Birger Kollmeier begleiten Björn Thümler (m.), Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, zu den Präsentationen der Themenfelder des HSA. Foto: Leona Hofmann/Fraunhofer IDMT Die Fraunhofer-Einheit Hör-, Sprach- und Audiotechnologie (HSA) des Fraunhofer IDMT erhält Dank einer Strategievereinbarung zum Ausbau der Fraunhofer-Standorte in Niedersachsen ein umfangreiches Finanzpaket. Die Weiterentwicklung des erfolgreichen Fraunhofer-Institutsteils HSA wird seit drei Jahren durch das Land Niedersachsen gefördert. Jetzt unterzeichneten Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, und Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, eine weitere Strategievereinbarung. Damit wird ein Investitionspaket, das auch andere Standorte einschließt, in Höhe von insgesamt rund 65,3 Mio. Euro auf den Weg gebracht, das vom Land Niedersachsen und der Fraunhofer-Gesellschaft zu gleichen Teilen getragen wird. Die „Fraunhofer-Initiative Niedersachsen“ des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) sowie der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) würdigt besonders die erfolgreiche Entwicklung von gleich vier niedersächsischen Fraunhofer-Standorten. Neben Einrichtungen in Braunschweig, Hannover und Göttingen, kommt die Förderung auch dem Oldenburger Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT für herausragende Leistungen in der Gesundheitsforschung zuteil. In Oldenburg soll die Initiative die anwendungsnahe Forschung stärken und den Transfer von Entwicklungen in die Wirtschaft weiter ausbauen. Bereits im Jahr 2019 einigten sich beide Partner in einem Memorandum of Understanding darauf, den Fraunhofer-Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA in ein eigenständiges Fraunhofer-Institut für Hör-, Sprach- und Neurotechnologie HSN zu überführen und dadurch seiner sehr erfolgreichen Entwicklung Rechnung zu tragen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bringen seit über zehn Jahren sehr marktorientiert Lösungen für die Bereiche Gesundheit, Automotive, Produktion, Sicherheit, Umwelt und Consumer Electronics in die Anwendung. Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, erklärt bei seinem Besuch des Institutsteils an diesem Freitag: „Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich bei der Geburtstagsfeier der Hör-, Sprach- und Audiotechnologie hier in Oldenburg vor vier Jahren angekündigt habe, dass ich mich dafür einsetzen will, dass Oldenburg ein eigenes Fraunhofer-Institut erhält – mit Blick auf die hervorragende Entwicklung der exzellenten Hörforschung freut es mich, dass nunmehr die strategischen Weichen für eine Institutsgründung gestellt sind und durch die Strategievereinbarung die Planungen für ein Institutsgebäude in Angriff genommen werden können.“ In einer Videobotschaft betonte Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, den hohen gesellschaftlichen Stellenwert eines funktionierenden Gesundheitssystems: „Als eines der facettenreichsten Innovationsfelder der Zukunft leistet die Gesundheitsforschung angesichts des demographischen Wandels und des steigenden Fachkräftemangels mit intelligenten Lösungen einen maßgeblichen Beitrag für bezahlbare Gesundheit, gesellschaftliche Zukunftssicherung, technologische Souveränität und Resilienz. Daher begrüße ich es sehr, dass wir mit der Strategievereinbarung, die vom Land Niedersachsen und der Fraunhofer-Gesellschaft zu gleichen Teilen getragen wird, die Fraunhofer Gesundheitsforschung in Niedersachen gezielt ausbauen.“ Neugebauer weiter: „Mit der Fokussierung auf die Weiterentwicklung der mobilen Neurotechnologie leistet die Fraunhofer-Einheit Hör-, Sprach- und Audiotechnologien einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung und Miniaturisierung von Technologien im Gesundheitsbereich.“ „Durch den Aufbau der Universitätsmedizin in Oldenburg und die Forschung im Rahmen des erfolgreichen Exzellenzcluster Hearing4All haben wir unsere Expertise in den Bereichen Hör-, Sprach- und Audiotechnologie und nun auch der Neurotechnologie seit dem Start unseres Institutsteils immer weiter ausbauen können. Mit der ‘Fraunhofer-Initiative Niedersachsen’ können wir die nächsten notwendigen Schritte auf dem Weg zu einem eigenständigen Fraunhofer-Standort weiter gehen“, erklärte Kollmeier, Leiter des Institutsteils HSA. Aktuell wird die Weiterentwicklung des Institutsteils im Programm „Vorab“ durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung gefördert. „Mit den Mitteln des Landes konnten wir unser wissenschaftliches Portfolio und Alleinstellungsmerkmal in den Bereichen ‘Connected Health’, ‘Neurotechnologie’, ‘The Hearing Car’, ‘HSN4Production’ sowie ‘Voice Enabled Devices’ bereits deutlich ausbauen«, erklärte Appell, ebenfalls Leiter des Institutsteils HSA und gab Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten: „Mit unserer Forschung für den Praxiseinsatz von Hör-, Sprach- und Neurotechnologien schaffen wir Lösungen für wesentliche gesellschaftliche Herausforderungen. Insbesondere mit KMUs kooperieren wir bei der Entwicklung von KI-gestützter Technologie zur Gestaltung des demografischen Wandels, einer effizienteren Gesundheitsversorgung und der Digitalisierung der Industrie.“ Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann wäre der Einladung zur Veranstaltung gerne gefolgt, was ihm aus Termingründen aber leider verwehrt blieb. Nichtsdestotrotz freue er sich über die erfolgreichen Entwicklungen, nicht zuletzt durch den Transfer von innovativer Forschung in regionale Unternehmen. „Der Fraunhofer-Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie ist ein Motor für die Digitalisierung sehr vieler Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft, international ebenso wie bei uns in Oldenburg. Dabei wird nicht nur auf die großen Firmen geschaut, sondern auch auf die kleinen und mittleren Unternehmen in der direkten Nachbarschaft. Außerdem freue ich mich über den Austausch mit Start-Ups im Oldenburger Technologie- und Gründungszentrum TGO. Hier wird ein guter Netzwerkgedanke gepflegt, der dabei hilft, unsere Region zukunftssicher aufzustellen.“ Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA am Fraunhofer IDMT in Oldenburg: Der im Jahre 2008 unter der Leitung von Kollmeier und Appell gegründete Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT steht für marktnahe Forschung und Entwicklung mit Schwerpunkten auf Sprach- und Ereigniserkennung, Klangqualität und Sprachverständlichkeit sowie mobile Neurotechnologie und Systeme für eine vernetzte Gesundheitsversorgung.
Mehr erfahren zu: "Neustart für das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien" Neustart für das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien Nach der Auflösung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin, das bis 2024 das Programm koordinierte und redaktionell betreute, war nach einer Möglichkeit gesucht worden, die Arbeit an den […]
Mehr erfahren zu: "Stimmbandverletzungen: Neues injizierbares Gel vielversprechender Therapieansatz" Stimmbandverletzungen: Neues injizierbares Gel vielversprechender Therapieansatz Ein US-amerikanisches Forscher-Team hat ein injizierbares Hydrogel zur Therapie von Stimmbandverletzungen entwickelt. In vitro und im Tiermodell hat es sich in einer präklinischen Studie als vielversprechend gezeigt.
Mehr erfahren zu: "Arbeitszeitgesetz: Marburger Bund sieht drohende Aufweichung" Arbeitszeitgesetz: Marburger Bund sieht drohende Aufweichung Der Marburger Bund (MB) lehnt die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Arbeitszeitgesetzes entschieden ab. In einem Positionspapier weist er auf bestehende Möglichkeiten hin, schon jetzt flexible Modelle „in ausreichendem Maße“ […]