Urothelkarzinom: Wenig Übereinstimmung bei NGS-Plattformen22. November 2017 Aufgrund mangelnder Konkordanz sind verschiedene NGS-Tests beim Blasenkarzinom nicht vergleichbar. Foto: tilialucida – Fotolia.com Fortschritte in der Sequenzierung von Tumorgenomen haben zur Entwicklung verschiedener Next-Generation-Sequencing-(NGS-)Plattformen geführt. Allerdings mangelt es an Daten zur Konkordanz verschiedener NGS-Tests am selben Patienten, wie Wissenschaftler der Cleveland Clinic in Ohio in den „Annals of Oncology“ berichten. Deshalb führte das Team um Dr. Pedro C. Barata eine Pilotstudie mit 22 Patienten durch, die an einem metastasierenden Tumor des Harntraktes erkrankt waren. Von allen Studienteilnehmern lagen NGS-Daten aus gepaartem Tumorgewebe [FoundationOne (F1)] und aus zellfreier, zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) [Guardant360 (G360)] vor. Die mediane Zeitspanne zwischen der Diagnose einer Stadium-IV-Erkrankung und der ersten genetischen Testung betrug 23,5 Tage (0-767), nach einer medianen Zahl von 0 (0-3) vorherigen systemischen Therapien der fortgeschrittenen Erkrankung. Die meisten genetischen Veränderungen fanden die Wissenschaftler in den Genen TP53 (50,0 %), TERT-Promoter (36,3 %), ARID1 (29,5%), FGFR2/3 (20,5 %), PIK3CA (20,5 %) und ERBB2 (18,2 %). Obwohl die Forscher in beiden Tests genomische Veränderungen feststellten, betrug die Gesamtkonkordanz zwischen den beiden Plattformen bei jenen sechs Patienten, bei denen beide Tests zur etwa gleichen Zeit durchgeführt worden waren (mediane Differenz 36 Tage), nur 16,4 % (0-50 %) und 17,1% (0-50 %). Im Gegensatz dazu betrug die durchschnittliche Konkordanz bei jenen fünf Patienten, bei denen ein erneutes NGS in ctDNA nach im Median einer systemischen Therapie zwischen den beiden Tests durchgeführt worden war, 55,5 % (12,1-100,0 %). Die Mutationslast im Tumorgewebe war signifikant mit der Zahl der genetischen Veränderungen im G360-Report (p<0,001), der Zahl bekannter Mutationen (p=0,009), der Zahl von Varianten unbekannter Signifikanz (VUS) im F1-Report (p<0,001) sowie der Gesamtzahl an Mutationen (non-VUS und VUS) im F1-Report (p<0,001) assoziiert. Die Autoren schlussfolgern daraus, dass beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom zwischen den klinisch verfügbaren NGS-Plattformen signifikante Diskrepanzen vorliegen, auch wenn die Proben zur etwa gleichen Zeit genommen werden. Es sei deshalb notwendig, diese beiden möglicherweise komplementären NGS-Plattformen besser zu verstehen, um sie besser in die klinische Praxis integrieren zu können. (ej) Publikation: Barata PC et al. Next-generation sequencing (NGS) of cell-free circulating tumor DNA and tumor tissue in patients with advanced urothelial cancer: a pilot assessment of concordance. Ann Oncol 2017;28(10):2458-2463. https://doi.org/10.1093/annonc/mdx405
Mehr erfahren zu: "Gesundheitsleistungen weltweit: Sexuelle und reproduktive Gesundheit laut DEval selten im Fokus" Gesundheitsleistungen weltweit: Sexuelle und reproduktive Gesundheit laut DEval selten im Fokus Laut dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) stehen bei den Vorhaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sexuelle und reproduktive Rechte deutlich seltener im Fokus.
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98 %) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.
Mehr erfahren zu: "Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen" Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen Forscher der Michigan State University (MSU) haben ein Shampoo-ähnliches Gel entwickelt, das in Tierversuchen getestet wurde und Haarausfall während einer Chemotherapie verhindern könnte.