US-Studie: Junge Frauen leiden still unter Wechseljahrsbeschwerden

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Mehr als die Hälfte aller Frauen im Alter zwischen 30 und 35 Jahren leidet bereits unter mittelschweren bis schweren Symptomen der Menopause, und doch warten die meisten Frauen Jahrzehnte, bevor sie eine Behandlung suchen, so eine neue US-Studie.

Viele Frauen in der Perimenopause gehen davon aus, dass sie zu jung sind, um an Symptomen der Wechseljahre zu leiden, und glauben, dass die Symptome erst in ihren 50ern auftreten. Doch dieser Irrglaube, so die Forscher, führt nur dazu, dass Frauen still leiden. „Körperliche und emotionale Symptome, die mit der Perimenopause in Zusammenhang stehen, werden von Ärzten nicht ausreichend untersucht und oft ignoriert“, erklärt die Co-Autorin der Studie, Jennifer Payne. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „npj women’s health“ veröffentlicht.

Perimenopause verstehen

Die neue Studie analysierte Symptome, die von mehr als 4400 US-amerikanischen Frauen im Alter von 30 Jahren und älter selbst angegeben wurden, die an einer Umfrage teilgenommen haben. Unter den Frauen zwischen 30 und 35 Jahren berichteten 55,4 Prozent über Symptome, die die Kriterien für „mittelschwer“ oder „schwer“ auf der weit verbreiteten Menopause Rating Scale (MRS) erfüllen. Bei Frauen zwischen 36 und 40 Jahren stieg diese Zahl auf 64,3 Prozent. Dennoch suchen die meisten Frauen erst mit 56 Jahren oder älter eine Behandlung für Wechseljahrsbeschwerden.

„Eine beträchtliche Anzahl von Frauen, die normalerweise als zu jung für die Perimenopause gelten, haben uns mitgeteilt, dass sie viele Symptome im Zusammenhang mit der Perimenopause haben“, berichtet Dr. Liudmila Zhaunova, wissenschaftliche Leiterin.

Die Forscher fanden heraus, dass psychische Symptome wie Angst, Depression und Reizbarkeit lange vor den körperlichen Symptomen auftraten. Diese Symptome erreichten ihren Höhepunkt bei Frauen im Alter von 41 bis 45 Jahren und sanken dann auf den niedrigsten Wert bei Frauen im Alter von 56 Jahren und älter. Körperliche Probleme wie sexuelle Probleme, Blasenprobleme und Scheidentrockenheit traten am häufigsten bei Frauen ab 51 Jahren auf. Am wenigsten traten diese Probleme bei Frauen zwischen 30 und 35 Jahren auf. Einige der klassischerweise mit der Menopause assoziierten Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche traten am häufigsten zwischen 51 und 55 Jahren auf und waren am wenigsten bei Frauen zwischen 30 und 35 Jahren.

„Diese Studie ist wichtig, weil sie einen Verlauf der perimenopausalen Symptome aufzeichnet, der uns sagt, wann welche Symptome wir erwarten können, und uns darauf aufmerksam macht, dass Frauen früher als erwartet unter perimenopausalen Symptomen leiden“, sagt Payne abschließend.