US-Studie: Mit zunehmendem Cannabiskonsum steigen die Asthmaraten an High-Schools

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Eine neue Studie aus den USA beleuchtet den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und der Asthmaprävalenz unter amerikanischen High-School-Schülern unter Berücksichtigung demografischer Merkmale und des Zigarettenkonsums.

Die analysierten Daten stammen aus dem Youth Risk Behavior Surveillance System 2019. Dabei handelt es sich um eine nationale Umfrage der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) an High-Schools, im Rahmen derer alle zwei Jahre Daten von Schülern der Klassen 9 bis 12 gesammelt werden. Das Forschungsteam unter der Leitung von Renee Goodwin von der Abteilung für Epidemiologie der Columbia University Mailman School of Public Health in New York (USA) verwendete logistische Modelle, um die Prävalenz von Asthma unter Berücksichtigung des Cannabiskonsums der jeweils vorangegangenen 30 Tage zu untersuchen. Berücksichtigt wurden auch Zigaretten- und Alkoholkonsum und ob der Konsum von Cannabis im jeweiligen US-Bundesstaat erlaubt war sowie Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit der Befragten. Die Studie leistet somit nach Auffassung der Autoren einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der möglichen gesundheitlichen Auswirkungen des Cannabiskonsums unter Jugendlichen.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass Cannabiskonsum unter Frauen (17% vs. 14% bei Männern) sowie unter nichthispanischen schwarzen und hispanischen Jugendlichen häufiger vorkam als bei nichthispanischen weißen Teenagern (17% bzw. 16% vs. 14,6%). Cannabiskonsum war außerdem unter den Schülern, die für den Zeitraum der 30 Tage vor der Befragung angaben, Zigaretten oder Alkohol konsumiert zu haben, weitaus häufiger (45% vs. 6,5% bei Nichtkonsumenten). Für die Jahre 2013 bis 2021 beobachteten die Forschenden unabhängig von den Cannabisgesetzen auf US-Bundesstaaten-Ebene Rückgänge beim Cannabiskonsum. Die Prävalenz des Cannabiskonsums unterschied sich im Jahr 2021 nicht wesentlich je nach US-Bundesstaat, in dem die Befragten ihren Wohnsitz hatten, und Cannabis-Legalisierung in den 24 teilnehmenden US-Bundesstaaten.

Goodwin und Kollegen sehen in ihrer Arbeit einen Beitrag zu der wachsenden Evidenz für einen Zusammenhang von Cannabiskonsum mit negativen Folgen für die Gesundheit junger Menschen. „Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist entscheidend für die Entwicklung wirksamer Präventions- und Interventionsstrategien zum Schutz der Gesundheit und des Wohlbefindens unserer Jugend“, kommentieren die Studienautoren.

Goodwin, klinische Psychologin und Expertin für Psychiatrie und Epidemiologie des Substanzkonsums, glaubt, dass die Ergebnisse dieser Studie wichtige Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, Bildung und Drogenpräventionsprogramme für Oberstufenschüler haben werden, räumt aber auch ein, dass noch mehr in dieser Richtung geforscht werden müsse. „Wissenschaftliche Daten, die Informationen für klinische Leitlinien und die öffentliche Gesundheitspolitik liefern sowie für Eltern und Jugendliche zum möglichen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Atemwegsgesundheit bei Jugendlichen aufklären können, sind von entscheidender Bedeutung, und wir fordern dringend, dass mehr Studien wie diese Priorität haben.“