US-Studie: Onkonephrologische Betreuung könnte Nierenregeneration unterstützen

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Laut einer neuen US-Studie weisen Patienten mit akutem Nierenversagen, die onkonephrologisch betreut wurden, bei Entlassung aus dem Krankenhaus häufiger eine Nierenregeneration auf.

Dr. Shruti Gupta gründete die US-amerikanische Gesellschaft für Onkonephrologie (ASON) und war deren erster Präsident. Die Organisation hat mittlerweilse Mitglieder aus 14 Ländern weltweit. Die Onkonephrologie ist ein Fachgebiet, das sich mit der Behandlung von Patienten mit Krebs und Nierenerkrankungen befasst. Nierenerkrankungen können durch die Krebserkrankung selbst oder durch Komplikationen der Krebsbehandlung (z. B. Immuntherapie, konventionelle Chemotherapie, Stammzelltransplantation) verursacht werden. Dies kann ihre Eignung für andere Therapien gefährden und die Dosierung der Chemotherapie erschweren.

Der neue Artikel beschreibt erstmals die Erfahrungen beim Aufbau eines spezialisierten stationären onkonephrologischen Beratungsdienstes am Brigham and Women’s Hospital (BWH) in Boston, USA. Darin wurde untersucht, ob sich ein spezieller stationärer Beratungsdienst für Patienten mit Krebs und Nierenerkrankungen positiv auf die Behandlungsergebnisse auswirken würde. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „CJASN“ veröffentlicht.

Genesung und Natriumspiegel im Fokus

Die Wissenschaftler prüften manuell die Krankenakten von Patienten, die zwischen Juli 2022 und Juni 2023 in der Onkologie aufgenommen und von der allgemeinen Nephrologie untersucht wurden, sowie die Patienten, für die zwischen Juli 2023 und Juni 2024 der neue onkologische Dienst konsultiert wurde. Sie verglichen die Genesung nach akutem Nierenversagen, die Verbesserung des Natriumspiegels bei Patienten, die aufgrund ihrer Krebserkrankung oder ihrer Behandlungen einen Natriummangel entwickelten, und verschiedene weitere relevante Ergebnisse. Sie bewerteten außerdem die allgemeine Wahrnehmung des Services durch die onkologischen Teams.

Positive Umfrage-Ergebnisse

Die Forscher stellten fest, dass Krebspatienten mit akutem Nierenversagen, die onkoephrologisch betreut wurden, bei Entlassung aus dem Krankenhaus häufiger eine Nierenregeneration aufwiesen als Krebspatienten, die im Vorjahr in der allgemeinen nephrologischen Abteilung betreut wurden. Sie konnten keine Unterschiede im Natriumspiegel bei Entlassung zwischen den Abteilungen feststellen.

Sie befragten außerdem anonym Onkologen und niedergelassene Ärzte, die für die Kommunikation mit Fachärzten, darunter Nephrologen, zuständig sind. Besonders hervorzuheben sei, dass 81 Prozent der befragten Anbieter den Service als nützlich empfanden und 88 Prozent sagten, sie würden den onkonephrologischen Beratungsdienst sehr wahrscheinlich für zukünftige Patienten wieder nutzen. Der neue Service ermöglichte den Patienten zudem einen nahtlosen Übergang vom Krankenhaus in die onkonephrologischen Ambulanzen zur Nachsorge und Langzeitbetreuung.