US-Studie: Pilzgift Zearalenon bei Mehrheit der Schwangeren gefunden

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Forscher der University of Rochester, USA, wiesen in einer neuen Studie das Pilzgift Zearalenon (ZEN) oder seine Metaboliten in 97 Prozent der Urinproben schwangerer Frauen und in 84 Prozent der Plazenta nach.

Um die Zearalenon-Belastung während der Schwangerschaft zu untersuchen, sammelten die Forscher Urinproben von 317 Frauen in der Stadt Rochester im Nordwesten des US-Bundesstaates New York. Sie entnahmen auch 271 Plazentaproben und befragten die Studienteilnehmerinnen zu ihren Lebensgewohnheiten, z. B. zu ihrer typischen Ernährung. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Exposure Science and Environmental Epidemiology veröffentlicht“.

„Wir stehen erst am Anfang der Untersuchung, wie sich diese Verbindungen auf den menschlichen Körper in allen Entwicklungsstadien auswirken“, kommentiert Zorimar Rivera-Núñez, Hauptautor der Studie.

Ergebnisse der Studie

Frauen mit einem höheren Body-Mass-Index und Frauen, die schon einmal entbunden hatten, wiesen tendenziell höhere ZEN-Werte in ihrem Urin auf. Auch die Ernährung beeinflusste die Exposition: Frauen mit einer gesünderen Ernährung, insbesondere mit einem höheren Eiweiß- und Gemüseanteil, wiesen niedrigere Expositionswerte auf. Eine Ernährung mit einem höheren Anteil an ultraverarbeiteten Lebensmitteln wurde mit höheren ZEN-Konzentrationen in Verbindung gebracht. „Für jedes Prozent mehr an ultraverarbeiteten Lebensmitteln gab es eine höhere Belastung mit Mykoöstrogen“, berichtet die Co-Autorin Carolyn Kinkade.

Die Studie erscheint inmitten zunehmender Besorgnis über endokrin wirksame Chemikalien in der Umwelt, betonen die Autoren. Im Gegensatz zu vielen anderen Chemikalien ist ZEN seit langem in unseren Lebensmitteln enthalten, aber die Belastung könnte aufgrund der modernen Lebensmittelproduktion und des Klimawandels zunehmen, heißt es in dem Schreiben. „Dies ist eine durch den Klimawandel bedingte Belastung“, so Rivera-Núñez. „Aktuelle Daten zu Mykotoxinen sagen voraus, dass die Werte dieser Chemikalien mit den wärmeren Temperaturen und dem wärmeren Wetter steigen werden.“

Weitere Studien geplant

Die Forscher wollen weiterhin die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen untersuchen. Kommende Studien sollen Zusammenhänge mit der Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, der Entwicklung der Plazenta sowie dem Wachstum und der Entwicklung des Kindes untersuchen, heißt es abschließend.