US-Studie zur Krebsvorsorge: Koppelung von Mammographien und Lungenkrebs-Screening könnte sich lohnen17. Dezember 2025 Abbildung: © Shutter2U/stock.adobe.com Eine Untersuchung aus den USA zeigt: Während dort die meisten Frauen ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig im Rahmen der Brustkrebsvorsorge zur Mammographie gehen, nimmt nur eine Minderheit der für eine Niedrigdosis-Computertomographie (LDCT) zur Lungenkrebsvorsorge infrage kommenden die Untersuchung ebenfalls wahr. Eine neue Studie zeigt nun, dass gezielte Aufklärungsarbeit diese Lücke schließen kann. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichten die Autoren kürzlich im „Journal of the American College of Radiology“. Sie belegen, dass sich die Teilnahme an der Lungenkrebsvorsorge mit der neuen Strategie stärker erhöhte als angenommen. Sie übertraf die von den Forschenden angestrebte Zielvorgabe. Die Studie ergab zudem, dass zwei verschiedene Arten von Aufklärungsmaßnahmen die Teilnahmequote effektiv erhöhten. Die American Cancer Society sorgte für die Finanzierung der Studie mit dem Namen CALM (Coordinate A Lung screening with Mammograph). Gezielte Ansprache von Mammographie-Interessentinnen An einem Universitätsklinikum ermittelte ein Team von Pneumologen die Eignung der Patientinnen durch manuelle Überprüfung der Raucheranamnese in elektronischen Patientenakten. Die Frauen wurden dann direkt kontaktiert, um sie über ihre Eignung zu informieren. Das Team führte außerdem Befragungen zur Raucheranamnese in Mammographie-Einrichtungen durch. Ursprünglich hatte man 200 Frauen neu für das Lungenkrebs-Screening rekrutieren wollen, dieses Ziel wurde mit 214 eingeschlossenen Patientinnen übertroffen. Angebot: Beide Untersuchungen an einem Termin Im anderen akademischen Zentrum identifizierten Radiologen Frauen, die für ein Lungenkrebs-Screening infrage kamen, einen Monat vor ihren Mammographie-Terminen durch die Auswertung elektronischer Patientenakten. Den Patientinnen wurde die Möglichkeit geboten, beide Krebs-Screenings am selben Tag am selben Ort durchführen zu lassen. Auch hier wurde das Ziel von 322 einzuschließenden Patientinnen mit 445 Frauen übertroffen. „Seit Jahren wissen wir, dass viele Frauen, die sich einem Brustkrebs-Screening unterziehen, tatsächlich an Lungenkrebs sterben“, erklärt Dr. Kim Sandler, Professorin für Radiologie und Radiologische Wissenschaften am Vanderbilt University Medical Center, Leiterin des Vanderbilt-Lungenkrebs-Screening-Programms sowie korrespondierende Autorin und Co-Studienleiterin. „Diese Studie ermöglichte es uns, Frauen und ihre behandelnden Ärzte über die Voraussetzungen für ein Lungenkrebs-Screening zu informieren und die Durchführung von Lungenkrebs-Screening-Untersuchungen zu erleichtern. Wir sind der American Cancer Society und dem National Lung Cancer Roundtable außerordentlich dankbar für ihre Unterstützung dieser multizentrischen Initiative. Wir planen, diese Bemühungen am VUMC und mit Institutionen im ganzen Land fortzusetzen, um mehr Leben zu retten.“ Eine vorangegangene Studie hatte ergeben, dass 58 Prozent der Frauen, die für ein Lungenkrebs-Screening infrage kamen, innerhalb von zwei Jahren eine Mammographie durchführen ließen, verglichen mit nur 7,9 Prozent, die tatsächlich ein Lungenkrebs-Screening in Anspruch nahmen. Insgesamt ist die Teilnahme am Lungenkrebs-Screening sowohl bei Männern als auch bei Frauen gering; weniger als 20 Prozent derjenigen, die für eine LDCT-Untersuchung infrage kommen, nehmen das Screening in Anspruch. Lungenkrebs-Screening-Raten immer noch niedrig „Seit mehr als zehn Jahren wird die jährliche Lungenkrebsvorsorge empfohlen, und die Teilnahmequoten sind nach wie vor enttäuschend niedrig“, betont Robert Smith, Direktor des American Cancer Society Center for Early Cancer Detection sowie einer der Hauptverantwortlichen der Studie. „Dafür gibt es viele Gründe, vor allem aber ist es in der Primärversorgung schwierig, geeignete Personen zu identifizieren. Zudem gibt es Hinweise auf ein überraschend geringes Bewusstsein für die Lungenkrebsvorsorge unter den geeigneten Personen.“ Smith ergänzt: „Das CALM-Modell zeigt, dass wir geeignete Frauen erfolgreich über Mammographie-Screenings gewinnen können. Vielleicht gelingt es uns auch, sie zu motivieren, mit ihren Ärzten über die Lungenkrebsvorsorge zu sprechen. Hier schlummert ein enormes Potenzial, und die ACS freut sich sehr über die Ergebnisse dieser Studie.“ Die Forscher vermuteten, dass das Mammographie-Screening eine gute Gelegenheit bieten könnte, Frauen, die auch für die Lungenkrebsvorsorge infrage kommen, über die Lungenkrebsvorsorge aufzuklären. Der Studienzeitraum erstreckte sich von November 2019 bis Dezember 2021. Daten aus dem Jahr 2020 wurden jedoch aufgrund der durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie bedingten Unterbrechungen der Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen ausgeschlossen. Ursprünglich waren Frauen im Alter von 55 bis 80 Jahren mit einer Raucheranamnese von 30 Packungsjahren für das Lungenkrebs-Screening berechtigt. Die Richtlinien wurden 2021 erweitert, sodass Frauen ab 50 Jahren mit einer Raucheranamnese von 20 Packungsjahren teilnehmen konnten.
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