Uvulopalatopharyngoplastik: Inzidenz von Folgeerscheinungen26. Oktober 2017 Foto: ©magele-picture/fotolia.com Ziel einer Untersuchung US-amerikanischer HNO-Ärzte war zum einen die Evaluierung der Inzidenz langanhaltender velopharyngealer Verschlussinsuffizienz (VPI), zum anderen die Bestimmung von Folgeerscheinungen nach Durchführung einer klassischen oder einer modifizierten Gaumensegeloperation (Uvulopalatopharyngoplastik, UPPP bzw. mUPPP) zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Die Autoren führten ein systematisches Review der betreffenden Literatur durch und hielten sich dabei an den Standard der Leitlinien gemäß Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Metaanalyses (PRISMA). Es wurden nur Originalstudien inkludiert, die von Folgeerscheinungen nach UPPP oder mUPPP zur Therapie der OSA berichten und ein Follow-Up von mindestens ein Jahr beinhalteten. Zur Datenerfassung fanden lineare Paneldatenmodelle Anwendung. Die Forscher fanden 24 geeignete Studien, die Folgeerscheinungen nach UPPP oder mUPPP thematisierten. Die Komplikationen umfassten VPI (24 Studien, n = 191), Schluckbeschwerden (7 Studien, n = 83), Geschmacksstörungen (4 Studien, n = 10), Stimmveränderungen (7 Studien, n = 46), Fremdkörpergefühl (9 Studien, n = 427) sowie Trockenheit des Rachenraums (7 Studien, n = 150). Nach Zusammenlegung der Daten erwies sich VPI mit 8,1 Prozent in allen Fällen als die am seltensten auftretende Folgeerscheinung nach UPPP oder mUPPP. Mit 31,2 Prozent traten Fremdkörpergefühle am häufigsten auf, danach folgten Schluckbeschwerden (17,7 %), Trockenheit des Rachenraums (23,4 %), Stimmveränderungen (9,5 %) und Geschmacksstörungen (8,2 %). Aussagen über die Wirksamkeit der UPPP oder mUPPP über einen längeren Zeitraum werden dadurch erschwert, dass viele Studien lediglich ein zeitlich kurzes Follow-Up beinhalteten. Davon abgesehen scheinen die Langzeitdaten darauf hinzuweisen, dass Komplikationen wie VPI häufiger auftreten als zuvor berichtet wurde. Eine andere Folgeerscheinung, nämlich das Fremdkörpergefühl, dürfte nach Dafürhalten der Autoren die wohl am ehesten zu erwartende Komplikation nach UPPP-Chirurgie darstellen. (am)
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "Lassen sich Depressionen und Schmerzen über das Ohr bekämpfen?" Lassen sich Depressionen und Schmerzen über das Ohr bekämpfen? Depressionen, Schlafstörungen, Schmerzen – Millionen Menschen leiden unter langwierigen medizinischen Problemen. Forschende der Hochschule Fresenius und der Universität Düsseldorf arbeiten an einer ungewöhnlichen Lösung. Ausgerechnet das Ohr wird dabei wichtig.
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98 %) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.