VACCELERATE: Studie zur Wirksamkeit von Booster-Impfungen startet5. November 2021 Foto: © Tobias Arhelger/stock.adobe.com Im Europäischen Impfstoff-Forschungsnetzwerk VACCELERATE, das von der Universität zu Köln koordiniert wird, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Immunantwort nach einer dritten Impfung gegen COVID-19 in einer multinationalen Studie. EU-COVAT-1 AGED, die erste von drei VACCELERATE Studien, startet am 9. November an der Uniklinik Köln. In der Studie wird die Wirksamkeit der einer Booster-Impfung gegen COVID-19 untersucht. Geleitet wird die Untersuchung von Prof. Oliver A. Cornely, dem Koordinator von VACCELERATE, geleitet. Es handelt sich um eine Phase-II-Studie, die mit bereits zugelassenen Impfstoffen bei 600 Teilnehmenden in sieben Ländern durchgeführt wird. In Deutschland ist die Debatte darüber, wer eine dritte Impfung bekommen soll und wie dies organisiert wird, hochaktuell. In EU-COVAT-1 AGED untersuchen die Forschenden an einer Probandengruppe im Alter von 75 Jahren und älter, wie sich die dritte Impfung auf die Immunantwort auswirkt. Damit soll zur Beantwortung der Frage beigetragen werden, wer zu welchem Zeitpunkt ein drittes Mal geimpft werden sollte. „Für die Entscheidung darüber, wer wann eine dritte Impfung bekommen sollte, brauchen wir eine bessere Datenlage“, sagt Cornely. „Impfen wir alle Personengruppen nur auf Verdacht hin ein drittes Mal, verstärkt dies auch die Impfstoffknappheit in Ländern mit niedrigem Einkommen. Die weitere Verbreitung des Virus erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass dort neue Virusvarianten entstehen, was unweigerlich auch zu unserem Problem werden kann.“ An der Studie können Personen teilnehmen, die bereits zwei Impfdosen desselben Impfstoffes (BioNTech/Pfizer, Moderna oder AstraZeneca) erhalten haben. Die dritte Dosisgabe erfolgt dann mit BioNTech/Pfizer oder Moderna. Im Abstand von 14 Tagen, drei, sechs und zwölf Monaten wird anhand der Antikörper im Blut untersucht, wie sich der Schutz gegen das Corona-Virus verändert. Nach dem Start in Köln wird die Untersuchung in den kommenden Monaten auf weitere europäische Standorte ausgeweitet werden, um unter Berücksichtigung der Vielfalt der europäischen Bevölkerung möglichst viele Daten für aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Erste Ergebnisse werden Anfang des Jahres 2022 erwartet. „VACCELERATE ermöglicht es uns, groß angelegte multinationale klinische Studien mit einer Vielzahl von Proband:innen auf dem ganzen Kontinent durchzuführen“, erklärt Cornely. Neben der Durchführung und Koordinierung klinischer Studien betreibt VACCELERATE ein Register von Probandinnen und Probanden, in das sich Personen (Erwachsene und Kinder) eintragen können, die potenziell daran interessiert sind, an einer klinischen Impfstoffstudie teilzunehmen. Das deutsche Register wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Durch VACCELERATE steht das Register mittlerweile auch in vielen weiteren europäischen Ländern zur Verfügung, immer übersetzt in die entsprechende Landessprache. VACCELERATE ist eine akademische, paneuropäische Plattform, die Phase-II- und -III-Studien für die klinische COVID-19-Impfstoffentwicklung in Europa beschleunigt. Das Netzwerk vereint Expertinnen und Experten für das Design und die Durchführung klinischer Studien, aus der Immunologie, für die Standardisierung von Laboruntersuchungen und für öffentliche Gesundheitsfragen aus 23 europäischen Ländern und stellt diese Expertise allen an der Impfstoffentwicklung beteiligten Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung. So sollen langfristig Kompetenzen gebündelt und Prozesse – auch für die Bekämpfung zukünftiger Pandemien – beschleunigt werden. EU-COVAT-1 AGED ist eine von drei VACCELERATE-Phase-II-Studien zu COVID-19-Impfstoffen, die 2021 beginnen sollen. VACCELERATE wird vom Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101037867 gefördert.
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