Vaginale Hefepilzinfektion: Zink könnte zur neuen Behandlungsmethode werden11. Januar 2024 Foto: © charnsitr/stock.adobe.com Neue Forschungsergebnisse könnten eines Tages den Weg für die Behandlung von vaginalen Hefepilzinfektionen ebnen, indem sie ein neues Licht darauf werfen, wie Mikroben im Körper Zink aufnehmen. Der Hefepilz benötigt Zink in seiner Nahrung. Er produziert deshalb ein Molekül (Pra1), das versucht, Zink als Nahrungsquelle abzufangen. Nun haben Forscher herausgefunden, dass dieses Molekül eine Entzündungsreaktion auslöst, die ihrer Meinung nach für viele Hefepilz-Infektionen (Soor) verantwortlich ist. Dr. Duncan Wilson von der University of Exeter leitete die Forschung und sagt: „Unsere neuen Erkenntnisse über Zink sind sehr aufregend, da sie darauf hindeuten, dass eine einfache Versorgung mit Zink die Produktion des entzündungsfördernden Pra1-Moleküls blockieren könnte.“ Und er betont: „Wir brauchen größere Studien, um die Wirkung zu bestätigen. Bitte wenden Sie keine Produkte an, die nicht für den Genitalbereich bestimmt sind, da Zink in hohen Konzentrationen giftig sein kann, was äußerst bedenklich sein könnte.“ In Labor-Experimenten fand das Team heraus, dass die Manipulation von Genen, die bewirken, dass Candida albicans kein Pra1 produziert, Entzündungen verhindert. Weiter fanden sie heraus, dass die Gabe von relativ geringen Mengen Zink bei Mäusen die Pra1-Produktion blockierte und Entzündungen verhinderte. Dies ist wichtig, da die Entzündung die brennenden, juckenden Symptome verursacht. Das Forschungsteam rekrutierte auch Frauen, die mindestens einmal alle drei Monate an einer Scheideninfektion litten. Die Frauen trugen zwei Wochen lang jede Nacht und dann zweimal pro Woche eine vaginale Feuchtigkeitscreme auf, die eine kleine Menge Zink enthielt. Von den sechs Frauen, die an der Studie teilnahmen und an vulvovaginaler Candidiasis (Soor) litten, kam es bei fünf von ihnen während der dreimonatigen Studie nicht zu einer erneuten Infektion. Wilson kommentiert: „Diese Ergebnisse sind sehr ermutigend, auch wenn die Teilnehmerzahl gering ist.” „Wir haben dieses Pra1-Molekül mehr als zehn Jahre lang untersucht, um seine Rolle beim Zinkabbau zu verstehen – diese Forschung zeigt, wie wichtig solche Grundlagenforschung ist, die dazu beitragen kann, die Funktionsweise unseres Körpers zu erhellen, und die manchmal überraschende Wege zu neuen Therapien aufzeigt”, fügt der Forscher hinzu.
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