Velopharyngeale Fehlfunktion nach Adenektomie21. März 2018 Foto: © Mangostar – Fotolia.com Israelische Otolaryngologen haben in einer kürzlich in „Clinical Otolaryngology“ veröffentlichten Untersuchung bestimmte kraniofaziale Strukturen mittels Kephalometrie näher charakterisiert, vor allem bei Kinder nach einer Adenektomie. Hierbei konzentrierten sie sich besonders auf die Schädelbasis und auf nasopharyngeale Areale bei Kindern, die eine Adenoidektomie erfuhren und eine persistierende velopharyngeale Fehlfunktion entwickelten. Es handelt sich hierbei um eine retrospektive Studie an einer otolaryngologischen Ambulanz einer Universitätsklinik. Insgesamt wurden 39 Kinder mit einer persistierenden velopharyngealen Fehlfunktion nach Adenedektomie untersucht; das Durchschnittsalter betrug 8 Jahre (± 3,6 Jahre). Die Daten von 80 gesunden Kindern dienten zur Kontrolle. Zur Analyse wurden kephalometrische Messpunkte ausgewählt und lineare wie auch angulare kraniofasziale Dimensionen vermessen und berechnet. Die linearen Ausdehnungen der nasopharyngealen Areale erwiesen sich in der Patientengruppe mit persistierender velopharyngealer Fehlfunktion im Vergleich zu den gesunden Probanden als weitaus kürzer: S-Ba (41,6 ± 4.2 mm, P < 0,05) und S-Ptm (42,4 ± 5,1 mm, P < 0,05). Bei der vorderen Schädelbasis (N – S) verhielt es sich ähnlich (68,1 mm ± 6,8 mm). Die Länge des Velums (Ptm – P) war in der Gruppe mit velopharyngealer Fehlfunktion ebenfalls kürzer: (27,8 mm ± 4,3 mm, P < 0,001). Der Winkel von Ba-S-Ptm hingegen erwies sich in der Patientengruppe als signifikant größer (63,5 ± 5.6 Grad, P < 0,001) als in der gesunden Kontrollgruppe. Kephalometrische Vermessungen können nach Dafürhalten der Autoren wichtige Informationen bezüglich des Auftretens persistierender velopharyngealer Fehlfunktion nach Adenektomie liefern. Der nasopharyngeale Achswinkel und die Länge des Velums können dementsprechend als Risikofaktoren für die genannte Fehlfunktion gelten. (am) Quelle: Kassem et al. Clin Otolaryngol. 2017 Dec;42(6):1289-1294.