Verschmelzung im Bereich Phlebologie4. Oktober 2022 Bild: Sven Krautwald – stock.adobe.com Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie haben die Mitgliederversammlungen der Fachgesellschaften für Phlebologie und Lymphologie für eine Verschmelzung gestimmt. Durch den Beschluss der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL) vom 29.09.2022 und dem Beschluss der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) vom 30.09.2022 verschmelzen die beiden Fachgesellschaften zu einer gemeinsamen Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie (DGPL). Damit entsteht eine der weltweit größten phlebologisch/lymphologischen Fachgesellschaften. In der Gesellschaft sind Ärztinnen und Ärzte unterschiedlichster Fachdisziplinen mit anderen medizinischen Professionen wie z. B. Physiotherapeuten in ihrem Interesse an phlebologischen und lymphologischen Erkrankungen vereint. Die Verschmelzung tritt zum 01.01.2023 in Kraft. Interdisziplinarität In der modernen Medizin gewinnt die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie zunehmende Bedeutung. Dies zeigt sich z. B. in der Einrichtung spezifischer Organzentren, wie z. B. Brustzentren. Das Fachgebiet der Phlebologie beschäftigt sich mit der Diagnose, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen der Venen, das Fachgebiet der Lymphologie mit der Diagnose, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen der Lymphgefäße. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass das Venensystem und das Lymphsystem funktionell so eng miteinander verbunden sind, dass bei der Planung von Diagnostik und Therapie beide Gefäßsysteme angemessen berücksichtigt werden müssen. Internationaler Trend: Gründung von Gesellschaften für Phlebologie und Lymphologie Dementsprechend werden Phlebologen seit vielen Jahren lymphologisch ausgebildet und Lymphologen sind sehr häufig auch Phlebologen. Weltweit gibt es daher einen Trend, Fachgesellschaften für Phlebologie und Lymphologie miteinander zu verschmelzen bzw. phlebologische Fachgesellschaften zu erweitern und in Gesellschaften für Phlebologie und Lymphologie umzubenennen. Die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie ist mit über 1.800 Mitgliedern bereits jetzt eine der größten phlebologischen Fachgesellschaften der Welt. Sie deckt das gesamte Spektrum der Venenerkrankungen wie Thrombosen, offene Beine, Krampfadererkrankungen und insbesondere auch Krankheitsbilder die mit Gewebeschwellungen, sogenannten Ödemen, einhergehen ab. Die Deutsche Gesellschaft für Lymphologie ist ebenfalls im weltweiten Spektrum eine der großen lymphologischen Gesellschaften mit über 900 Mitgliedern (etwa 300 der Mitglieder Ärztinnen und Ärzte, etwa 600 Mitglieder Physiotherpeutinnen und –therapeuten). Durch die Verschmelzung der Fachgesellschaften wird ein noch intensiverer Austausch zwischen den medizinischen Fachdisziplinen bzw. medizinischen Professionen ermöglicht. Nutzung von Synergien In Zeiten begrenzter Mittel versprechen sich beide Fachgesellschaften von der Verschmelzung eine Qualitätssteigerung bei niedrigeren Kosten z. B. im Bereich der Sekretariate, der Organisation der wissenschaftlichen Tagungen und der allgemeinen Verwaltungskosten. Patientenversorgung Erkrankungen des Venensystems und der Lymphbahnen sind Volkskrankheiten. Jede 5. Frau und jeder 6. Mann hat ein behandlungsbedürftiges Venenleiden. Von Lymphödemen sind etwa 2 % der Frauen und 1,5 % der Männer betroffen. Die Häufigkeit des oft unerkannten oder fehldiagnostizierten Krankheitsbildes des Lipödems wird auf bis zu 10 % der weiblichen Bevölkerung in Deutschland geschätzt. Für diese Vielzahl der Patienten müssen sinnvolle und ausreichende Versorgungsstrukturen vorgehalten werden. Wichtiges Ziel der verschmolzenen Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie ist die Sicherung der Versorgung dieser zahlreichen Patienten. Organisatorisch bleiben die Vorstände mit dem DGP Präsidenten Prof. Dr. Markus Stücker und dem DGL Präsidenten Dr. Dr. René Hägerling bis zu der ersten gemeinsamen Mitgliederversammlung im September 2023 in Duisburg im Amt. Dann wird erstmalig ein gemeinsamer Vorstand der neuen verschmolzenen Fachgesellschaft gewählt.
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