Versorgung bei RA – Am besten durch Haus- und Facharzt gemeinsam12. Juni 2018 Foto:© DOC RABE Media – Fotolia.com Mit welchen Medikamenten werden Patienten behandelt, bei denen erstmals eine Rheumatoide Arthritis (RA) festgestellt wurde? Diese Frage untersucht eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) zum ersten Mal für ganz Deutschland. Bei der Therapie der RA ist die frühzeitige Kontrolle der zugrundeliegenden Entzün-dung von zentraler Bedeutung. Entzündungshemmende Medikamente aus der Wirk-stoffgruppe der DMARDs (engl. disease-modifying antirheumatic drugs) nehmen daher eine Schlüsselrolle bei der Therapie ein. Die Zi-Studie mit Daten aus den Jahren 2009 bis 2015 zeigt, dass bei etwa 44 Prozent der RA-Patienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung DMARDs eingesetzt werden. Jüngere Patienten erhalten dabei in knapp 53 Prozent der Fälle DMARDS, während ältere Patienten bevorzugt Glukokortikoide erhalten. Ein weiterer Unterschied wird bei den verschiedenen Untergruppen der RA deutlich. Während 70 Prozent der Patienten mit seropositiver RA eine DMARD-Verordnung erhalten, liegt die DMARD-Verordnungshäufigkeit für Patienten mit seronegativer RA bei 37 Prozent. Bei gemeinsamer Betreuung neu erkrankter Rheuma-Patienten durch Rheumatologen und Hausärzte wird eine sehr hohe Versorgungsrate mit DMARDs von fast 80 Prozent erreicht. Dies zeigt: Je früher ein Rheumatologe in die Behandlung eingebunden wird, desto eher kommen DMARDs zum Einsatz. RA ist eine chronische, systemische Autoimmunerkrankung, die durch eine Entzündung der Gelenkinnenhäute (Synovialitis) gekennzeichnet ist. Unzureichend behandelt, führt die Erkrankung zu einer fortschreitenden Schädigung der Gelenkstrukturen einschließlich einer Organbeteiligung. Mit dieser Erkrankung geht ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Begleiterkrankungen einher, insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine weitere vor kurzem im Versorgungsatlas veröffentlichte Studie der Zi-Wissenschaftler hatte gezeigt, dass in Deutschland mit 1,2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mehr Menschen von RA betroffen sind als bisher angenommen. Diese Entwicklung deckt sich mit Ergebnissen einer zeitgleich veröffentlichten amerikanischen Studie, die für die USA zu gleichen Erkenntnissen gekommen ist. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 80 je 100.000 Personen neu. Die Studie basiert auf den bundesweiten vertragsärztlichen Arzneiverordnungsdaten für die Jahre 2009 bis 2015. Es wurden dabei alle gesetzlich krankenversicherten Pati-enten im Alter von 15 bis 79 Jahren erfasst, die im Untersuchungszeitraum mindestens einen Arztkontakt hatten, unabhängig davon, ob Arzneimittel verordnet wurden oder nicht.
Mehr erfahren zu: "Zwei große Schritte zum aufrechten Gang des Menschen" Zwei große Schritte zum aufrechten Gang des Menschen Eine neue internationale Studie konnte nun die Schritte entschlüsseln, die das menschliche Becken im Laufe von Millionen von Jahren so veränderten, dass zweibeiniges Gehen möglich wurde.
Mehr erfahren zu: "Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt" Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der Einsatz eines kleinen Moleküls als Blocker zur Hemmung des SUMO2-Proteins eine erfolgreiche Strategie gegen Synovialsarkome sein könnte.
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]