Versorgung maligner Pleuraergüsse: Geringere Belastung des Gesundheitssystems durch Verweilkather

Pleuraerguss (Abbildung: © therads/stock.adobe.com)

Eine Studie hat Unterschiede in der Nachsorge bei Verwendung eines Verweilkatheters (IPC) und einer chemischen Pleurodese im Krankenhaus ergeben.

Verglichen wurden in der retro­spektiven bevölkerungsbasierten Studie, durchgeführt an einer Kohorte von Erwachsenen mit ma­lignen Pleuraergüssen (MPEs), die Inanspruchnahme ärztlicher Unterstützung und die Höhe der damit verbundenen Kosten.

Die Studienautoren konnten ermitteln, dass IPCs mit Drainage durch einen Pflegedienst im Vergleich zur Pleurodese mit einer geringeren Inanspruchnahme von Ressourcen des Gesundheitswesen assoziiert waren. Dies war selbst nach Kontrolle wichtiger Ausgangs- und klinischer Merkmale der Fall. Die Laut den Autoren stützen ihre Forschungsergebnisse – angesichts der Tatsache, dass beide Verfahren zu ähnlichen Behandlungsergebnissen führen – den Einsatz von IPCs zur Verbesserung der der ambulanten Therapie von MPE-Patienten.

Die Analyse umfasste Informa­tionen zu 5752 Patienten aus der kanadischen Provinz Ontario, bei denen im Zeitraum 01.01.2015–31.12.2019 ein IPC eingesetzt oder eine chemische Pleurodese durchgeführt worden war. Die Patienten wurden vom Datum des Eingriffes an bis zu ihrem Tod beziehungsweise bis zwölf Monate nach dem Eingriff nachbeobachtet. Eine inverse Gewichtung der Behandlungswahrscheinlichkeit sollte gewährleisten, dass Ungleichgewichte in Bezug auf die Basismerkmale ausgeglichen wurden. Unterschiede im Hinblick auf die Dauer des Krankenhausaufenthaltes, erneuter Hospitalisierungen, die Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe in einer Notaufnahme, Besuche durch einen häuslichen Pflegedienst und Gesundheitskosten schätzten die Wissenschaftler mithilfe einer gewichteten Regressionsanalyse.

Ein IPC wurde bei 4432 (77%) der in die Studie eingeschlossenen Patien­ten eingesetzt, während 1320 (23%) Patienten einer Pleurodese unterzogen wurden. In der gewichteten Stichprobe verzeichneten Personen mit IPC einen kürzeren stationären Aufenthalt (12,4 vs. 16 Tage; standardisierte mittlere Differenz 0,229), aber einen höheren Anteil nachfolgender Hospitalisierungen wegen eines Empyems (2,7% vs. 1,1%; p=0,0002) als Personen aus der Pleurodesegruppe. Die Anzahl der Stunden, in denen ein häuslicher Pflegedienst für die Nachsorge zum Einsatz kam, war bei Personen mit IPC höher (41 h vs. 21,1 h; standardisierte mittlere Differenz 0,671), jedoch erwiesen sich die durchschnittlichen Gesundheitskosten als im Durchschnitt niedriger (40.179 USD vs. 46.640 USD pro Patient; standardisierte mittlere Differenz 0,177) als bei Personen, bei denen eine Pleurodese durchgeführt worden war.

(ac)