Viel Sitzen erhöht Demenzrisiko8. Oktober 2025 Ein erhöhtes Sitzverhalten, insbesondere bei hohem Fernsehkonsum, erhöht das Demenzrisiko deutlich. (Foto: © ghazii – stock.adobe.com) Eine aktuelle Metaanalyse konnte zeigen, dass sitzendes Verhalten das Demenzrisiko um 17 Prozent erhöht, insbesondere bei hohem Fernsehkonsum (31 %). Die vor dem Computer verbrachte Zeit hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Demenzrisiko. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass ein sitzender Lebensstil einen Risikofaktor für Demenz darstellt. Im Rahmen einer Metaanalyse wurde nun der Zusammenhang zwischen sitzendem Verhalten und Demenz in der allgemeinen erwachsenen Bevölkerung evaluiert. Ziel der Forschenden war es, die Risiken zu quantifizieren und spezifische Formen von sitzendem Verhalten, wie Fernsehkonsum oder Computerzeit, zu bewerten. Welcher sitzende Lebensstil ist ein Risikofaktor für Demenz? Die Autoren durchsuchten in einem systematischen Review PubMed, Web of Science, Embase und die Cochrane Library bis zum 3. November 2024 und führten eine Metaanalyse der ermittelten Studien durch. Die Analyse umfasste zehn Kohortenstudien, von denen neun eine hohe Qualität aufwiesen. Über alle Arten sitzender Tätigkeiten hinweg zeigte sich ein durchschnittlich um 17 Prozent erhöhtes Demenzrisiko, das jedoch je nach Art der Tätigkeit variierte. So war bei Teilnehmern mit hohem Fernsehkonsum das Risiko um 31 Prozent erhöht, während lange Computerzeiten keinen signifikanten Einfluss auf das Demenzrisiko hatten. Kognitive Aktivität beim Sitzen entscheidend Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass nicht allein die Dauer des Sitzens, sondern auch der kognitive Kontext der Tätigkeit entscheidend für das Demenzrisiko ist. Längere Phasen passiven Fernsehkonsums können die Durchblutung und den Stoffwechsel im Gehirn negativ beeinflussen, während kognitiv aktive Tätigkeiten wie Computerarbeit potenziell schützende Effekte haben könnten. Da viele Daten auf Selbstauskünften beruhen und hauptsächlich aus europäischen Kohorten stammen, müssen künftige Studien klären, ob die Ergebnisse auch für andere Bevölkerungsgruppen gelten. Gleichzeitig könnten solche Untersuchungen helfen, genauere Empfehlungen für sitzende Verhaltensweisen in der Prävention von Demenz abzuleiten und Ärzten eine evidenzbasierte Grundlage für Beratungsgespräche zu bieten. (BIERMANN/lj)
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